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Blogbeiträge

5 Jahre Blog – 5 ausgewählte Posts

Fünf Jahre ist das schon her? Das ich da an einem Sonntagnachmittag saß und gehadert habe. Ob sich der Aufwand lohnt, ob ich etwas zu sagen habe und ob das jemand lesen und interessieren würde? Was für eine krasse Lernreise das seitdem war. Ich habe Träume geteilt und umgesetzt. 23 Artikel habe ich daraufhin alleine im Juli 2018 rund um meinen Aufenthalt in Brooklyn geschrieben. Es gab monatelange Pausen und so – wie jetzt gerade – intensive Zeiten. Dies ist der 260. Beitrag in 60 Monaten. Ich habe über persönliche und berufliche Veränderungen geschrieben, über Menschen die ich getroffen habe, über Radverkehr und Radreisen. Bevor ich dieses Blog gestartet habe, wusste ich nicht wie schlimm meine Fahrrad-Macke ist. Ehrlich. Obwohl ich nie ein Buch schreiben wollte, mache ich jetzt genau das. Und ich wollte immer schon ein Radcafé eröffnen und dachte es passiert nie. Und jetzt nehme ich auch das in Angriff. Dieses Blog ist eine krasse Erfahrung. Ich habe fünf Geschichten aus fünf Jahren ausgewählt.

Ich blogge, also bin ich

Besonders dankbar bin ich Kim, weil er meine Passion nicht nur erkannt hat, sondern vor allen Dingen weil er mich bei den entscheidenden Schritten unterstützt hat. Schwellen, die ich alleine wahrscheinlich in Jahrzehnten nicht überwunden hätte. Kennt ihr das? Hürden, türmen sich auf die man nicht vermeiden oder umschiffen kann. Innere Hindernisse, die man überwinden muss.

>> Ich schreibe hier nur an diesem Sonntagnachmittag, weil das mit der Webseite nicht so richtig funktionieren will. Das frustriert mich und ich frage mich, ob das nicht doch alles zu kompliziert für mich ist und ob ich darauf Zeit verwenden will. Ob ich überhaupt etwas zu sagen und zu schreiben habe und ob das jemanden interessiert.<<

Ein Artikel, der im ersten Jahr entstanden ist und der übrigens vor allen Dingen mit dem Umweg über Pinterest nach wie vor nennenswert Traffic auf meiner Seite erzeugt, ist die Geschichte vom Ponyjohn. Frank Patitz und Retrovelo haben Kim und ich sogar zusammen in Leipzig besucht.

Mein Zuhause wird zum…

Teil meiner persönlichen Lernreise war auch die Reflexion über meine Arbeit im Rahmen eines Energiewendeprojekts. Ich habe das Format Barcamp kennen gelernt, wir haben Touren mit dem Transportrad durch Ostfriesland gemacht und damit ein ganz neues Kommunikationsformat erfunden und letztlich Partizipation ermöglicht. Das waren alles bemerkenswerte Erfahrungen. Und dennoch waren die Prototypen-Workshops bei mir zu Hause zum Jahreswechsel 2017/2018 eine besondere, umfassende Erfahrung. Sie haben mir gezeigt, wie wichtig es ist mich und mein Haus, meine Träume und Fähigkeiten für andere Menschen zugänglich zu machen.

>> Mein Haus wird kurzerhand umfunktioniert: tagsüber arbeiten wir mit mehreren Projektmitarbeitern an Prototypen und abends kommen Tester aus der unmittelbaren Umgebung vorbei und bewerten, was wir mit einfachsten Mitteln und in kürzester Zeit aus unseren Ideen gestaltet haben. Das Einfamilienhaus wird in diesen Tagen kurzerhand zum Prototyping Testlabor umfunktioniert.<<

Traum von Brooklyn

Träume zu teilen, ist zum zentralen Bestandteil dieses Blog geworden. Einen längeren Aufenthalt im Ausland, an einem Ort der unter anderen Umständen eine Wahlheimat hätte sein können, habe ich 2018 umgesetzt. Fünf Wochen New York, zahlreiche Begegnungen, Geschichten rund ums Rad, Radverkehr und Bike-Culture. Die „produktivste“ Zeit auf dieser Web-Seite: knapp 30 Artikel im Sommer 2018. Es fällt mir schwer, einen davon auszuwählen. Und doch ist klar, dass die Begegnung mit dem Architekten Joe und der Besuch in der 718 Cyclery DAS Treffen dieses Sommers war.

>> Der Architekt bemüht ein ums andere Mal das Bild der Beidhändigkeit: Erschaffen und Erdenken, handwerkliche Arbeit und menschliche Kommunikation, Kreativität und mechanische Struktur. Manchmal habe ich das Gefühl, der Raum in dem wir uns befinden, teilt sich in zwei Hälften. So greifbar wird Joes Idee an diesem Ort. Dies ist kein Fahrradladen, wie man ihn sonst kennt, kein nüchternes Business. <<

Eine (fast) unfassbare Geschichte

Warum setzt sich jemand aufs Rad und fährt einfach los? Gegenfrage: Warum fahre ich selbst nicht einfach los? Ich habe die Geschichte einfach nicht zu fassen bekommen und ich dachte, ich scheitere daran. Jack ist eine junge Frau und einfach los gefahren. Sie hatte eine Tour gestartet und dazu einen Blog. Und doch blieb sie selbst und ihre persönlichen Motive zu diesem Zeitpunkt im Hintergrund. Ich habe diese Story eingefangen und sie hat meinen Blick auf das Rad fahren und auf mich selbst, meine Wünsche und Ziele verändert. Danke dafür.

>> Es gibt eine Webseite mit dem Bild einer lachenden Radlerin vor einer Weltkarte, auf der eine rote Route verzeichnet ist. Aber das sei, erklärt sie mir auf Nachfrage, nur eine „Illustration“. Und doch ein „weltweiter Fahrrad-Trip, ohne Flüge, ohne feste Zeiten und Ziele“, schreibt sie weiter<<

Erleben und Bewegung

Die Idee ein Buch zu schreiben, kam mit einem mal über mich. Und obwohl mich die Idee und deren Umsetzung nicht loslässt, schreibt so ein Buch sich nicht von selbst. Es braucht mehrere Anläufe, viel Durchhaltevermögen und wie so oft, muss man einen Teil des Ergebnisses vielleicht auch schon in die Gegenwart importieren. Das habe ich letztes Jahr zum Ende des Jahres gemacht und mich sehr über die Resonanz und den Wind unter den Flügeln gefreut. Vor allen Dingen mein Versuch, das Gefühl bei Rad fahren zu beschreiben, hat wohl bei vielen einen Nerv getroffen.

>>Unterwegs mit dem Rad, ich fühle den Wind im Gesicht und auf der Haut an den Armen und Beinen, die Wärme der Sonne im Sommer und im Winter die beißende Kälte. Am liebsten mag ich die Fahrten am Morgen, wenn die Sonne gerade aufgeht und es noch kalt ist, aber das Versprechen eines Frühlings- oder Herbsttages in der Luft liegt. Frische Luft strömt in meine Lungen und ich habe das Gefühl, ich könnte die ganze Welt einatmen.<<

Traum vom Radcafé

Aktuell träume ich „laut“ von einem Ort, an dem Begegnung möglich ist. Ein Rad-Café, wo Menschen, Geschichten und Erleben zusammen treffen. Ich habe in den fünf Jahre, die ich dieses Blog betreibe gelernt, Hemmschwellen zu erkennen und unmittelbar zu überwinden. Und so mache ich das auf jeden Fall weiter. Und wer weiß: vielleicht steht am Ende der Geschichte ein Buch über das Rad fahren in einem Rad-Café. Und wir treffen uns dort.