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Barcamp Dangast – anders tagen

Am 8. und 9. September findet in Dangast erstmals ein Barcamp statt. Ein was? Nein, kein „Boot-Camp“ und mit der Bar im Sinne von Tresen hat es auch nichts zu tun. Ein Barcamp ist eines von verschiedenen Veranstaltungsformaten, die es einer großen Gruppe von Teilnehmern erlaubt, sich selbstbestimmt und gegenseitig zu informieren. Am deutlichsten wird der Unterschied beim Vergleich zu klassischen Formaten wie Konferenzen: lange im Vorfeld sind bei Tagungen und Konferenzen Referenten und Inhalte bekannt. Die Teilnehmer kommen quasi nur als Publikum hinzu. Anders beim Barcamp – hier sind die Teilnehmer diejenigen, die den Tag gestalten. Die Tagesordnung wird jeweils am Morgen des Veranstaltungstages auf Basis von Vorschlägen aus dem Teilnehmerkreis entwickelt und dann umgesetzt. Und das Schönste ist: es funktioniert!

Das Weltnaturerbeportal liegt direkt am Strand in Dangast. Der Veranstaltungsraum eröffnet den Blick aufs Meer und die Küste und bietet ideale Voraussetzungen für die Barcamp-Sessions.

Ohne Tagesordnung, mit Struktur

Als ich selbst das erste Mal an einem Barcamp teilgenommen habe, konnte ich es auch nicht so recht glauben. Wie soll das gehen? Es muss doch eine Planung geben, jemand muss doch etwas vorbereitet haben. Was ist denn mit Powerpointvorträgen und Demonstrationsobjekten? Das gibt es auch, ist aber kein Muss. Das besondere am Barcamp ist die eigenverantwortliche Organisation der Teilnehmer selbst. Jeder ist aufgefordert, seinen Beitrag zu liefern. Vorbereitet zu sein, ist sicher kein Nachteil, viele Dinge ergeben sich aber auch spontan.

Vorstellung und Sessionplanung

Wir stehen mit 70 Teilnehmern zusammen. Einige kennen sich untereinander bereits oder haben sich im Rahmen vergleichbarer Veranstaltungen getroffen. Ich bin recht unsicher: was genau wird von mir erwartet, wie läuft das hier ab und wird es funktionieren? Ich glaube zugegebenermaßen bis kurz vor Beginn der Veranstaltung nicht wirklich daran. Aber nachdem sich alle siebzig Menschen nacheinander mit kurzen Stichworten vorgestellt haben, geht es los. In einer langen Reihe stehen diejenigen hintereinander, die an diesem Tag einen Beitrag bringen wollen. Sie stellen kurz ihr Thema vor, Rückfragen sind erwünscht und dann wird abgestimmt. Per Handzeichen. Ist das Interesse groß, wird der größte der zur Verfügung stehenden Räume belegt. Bei weniger Interesse ist es einer der kleineren. Die meisten Themen/Referenten finden Zuspruch. Manchmal melden sich nur wenige Interessierte. Dann kann es vorkommen, dass sich die Beteiligten unabhängig von der Raumplanung verabreden und im Laufe des Tages irgendwo zusammen kommen.

Thema Energie im Blick – schaut man über den Jadebusen, wird einem das ganze Spannungsfeld der aktuellen Versorgung bewusst gemacht. Von konventioneller Erzeugung, bis hin zum Ausbau regenerativer Energie

Im Stundentakt durch den Tag

Der Veranstaltungsplan füllt sich. Erst am Ende werden ggf. Karten umgehängt. Im großen und ganzen passt es aber so und planmäßig um 10.30 Uhr geht es mit den ersten Sessions los. Sie laufen parallel – in diesem Fall in vier Räumen – und man kann zwischendurch natürlich wechseln. Bei der Planung hat man mit seinem Handzeichen nur dokumentiert, dass einen das Thema heute interessiert. Wer dann tatsächlich kommt zeigt sich dann zum Zeitpunkt des Sessionstarts. Vielleicht liegen viele Interessante Themen parallel. Eine Session dauert 45 Minuten. Danach eine Viertelstunde, um zur nächsten Einheit zu gelangen. So ergibt sich ein abwechslungsreicher Rhythmus. Die einzelnen Zusammenkünfte verlaufen sehr unterschiedlich. Manch ein Vortragender hat tatsächlich Material dabei, oder eine Vortrag vorbereitet. Manches läuft online und manchmal wird nur diskutiert. Besonders spannend finde ich den Erfahrungsaustausch, insbesondere dann wenn der Initiator eher eine Frage gestellt hat und antworten braucht.

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Anschlussfähige Wissensvermittlung

Das, was konkret passiert, ist sehr spannend. Dadurch, dass alle aufgefordert sind, sich aktiv zu beteiligen , passiert genau das. Keine Session verläuft langweilig, oder ohne intensiven Austausch. Schließlich wurden ja alle gefragt, ob das Thema relevant ist. Hinzu kommt, dass alle am Wissensaustausch beteiligt sind. Keiner ist besser als der andere. Selbst wenn jemand Experte ist, gilt das Prinzip der Augenhöhe und so scheint sicher gestellt, dass man richtig viel lernen kann. Die kleinen Gruppen und das ausgeprägte Interesse der Beteiligten tragen dazu bei.

Warum nicht immer so?

Das Format Barcamp ist sehr interaktiv und zeichnet sich dadurch aus, dass die Teilnehmer sehr eigenständig und eigenverantwortlich in Austausch kommen. Bereits nach dem erstenTag frage ich mich, warum man überhaupt andere Formate besuchen sollte. Häufig genug gehen die Inhalte klassischer Formate komplett an der konkreten Interessenlage der meisten Teilnehmer vorbei. Eben weil Einflussmöglichkeiten fehlen. Die Methode Barcamp bietet Raum, Struktur und Moderation. Alles andere erledigen die Teilnehmer selbst.

Wir haben uns entschieden, das Format Barcamp auszuprobieren. Wir freuen uns über verbindliche Anmeldungen.

Barcamp Dangast, 8. und 9. September 2017
www.barcampdangast.de
https://www.facebook.com/events/870607199753972/

www.energie-vernetzen.de

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