Ich gebe nicht besonders schnell auf. Man könnte auch sagen, dass mein Durchhaltevermögen in manchen Lebensbereichen an Dickköpfigkeit grenzt. Und doch bin ich immer wieder bereit, einmal eingeschlagene Wege zu überprüfen, meinem Gefühl und vor allem dem der Leichtigkeit zu folgen und mein Vorgehen anzupassen. Die Geschichte dieses Blogs kann man exemplarisch dafür heranziehen. So richtig reibungslos hat das nämlich nicht funktioniert und ich habe mich mehr als einmal gefragt, ob ich auf dem richtigen Pfad unterwegs bin. Und zuletzt ist das schreiben und bloggen wie ein große Lernreise. So wie das Leben an sich vom stetigen Lernen geprägt ist.
Als ich den Entschluss gefasst habe, ein Buch zu schreiben, habe ich geahnt dass das alles andere als leicht wird. Und ich hatte bis dahin bereits gelernt, dass es sich lohnt frühzeitig mit Ideen nach außen zu gehen und einfach anzufangen. Auf diese Art und Weise, habe ich bereits mehrere hundert Seiten geschrieben. Ich habe umfangreiche Recherchen – sowohl auf Reisen, als auch durch Lektüre und vor allen Dingen digitale Abstimmungen – voran getrieben und eine Menge dazu gelernt. Über mich, über das Schreiben selbst, verschiedene Techniken und zu den vorgesehenen Inhalten. Ich habe mich zwischenzeitlich dazu entschlossen ungewöhnlichen Schritte zu unternehmen und frühzeitig eine gewisse Öffentlichkeit herzustellen. Das war gut und gab kräftig Aufwind – ich glaube nach wie vor, dass ich grundsätzlich auf dem richtigen Weg bin. Und doch passt etwas nicht.
Dinge verändern sich
In den letzten Monaten hat sich für mich einiges verändert. Manches davon auf einer tiefen persönlichen Ebene. Mir war klar, dass 2021 das Jahr zum Pläne machen und verwerfen ist. Die Pandemie und einige Entwicklungen drumherum, lassen mich anders auf mich selbst, meine Bedürfnisse und die vermeintlich nächsten konsequenten Schritte blicken. Ich bin jetzt viel mehr bei mir selbst, als noch vor kurzer Zeit. Und das ist nicht schlecht, sondern fühlt sich im Gegenteil sehr gut an. Manche Pläne habe ich geschoben, andere konsequent umgesetzt. Und der Impuls, eben dieses Buch zu schreiben, war zwischenzeitlich völlig verschwunden. Und das war okay.
Und jetzt frage ich mich: wie geht es damit weiter? Ich habe Lust zu bloggen und Geschichten aus meinem Leben zu teilen, mich zu vernetzen. Ist das Buch, vielleicht in angepasster Form und Ausprägung. Teil davon? Sollte ich zum Beispiel die Inhalte zusammen führen und als eine Art Broschüre im Eigenverlag veröffentlichen? Oder sollte ich die Inhalte wie zur Jahreswende geschehen im Blog verarbeiten? Obwohl sie eigentlich dafür nur wenig geeignet sind, denn vieles ist zu lang und entspricht auch inhaltlich nicht den Lesegewohnheiten im Netz.
Auf der Suche nach Leichtigkeit
Und dann denke ich darüber nach, dass sich verschiedene Ansprechpartner und Protagonisten trotz Anfrage über lange Monate nicht gemeldet haben. Ich habe internationale Kontakte hergestellt, die teils immer wieder abgebrochen sind, oder noch erheblichen Rechercheaufwand bedeuten und nach sich ziehen würden. Diese Kontakte reichen bis nach Nord-, Süd- und Mittelamerika und ins europäische Ausland. Manche Gespräche stehen unter dem Aspekt der massiven Zeitverschiebung und sprachlichen wie kulturellen Hürden. Andere Geschichten habe ich bereits eingefangen, aufgeschrieben und übersetzt. Und trotz aller Begeisterung und stundenlanger, teils aufeinander aufbauender Gespräche, melden sich die Portraitierten jetzt nicht zurück. Und zwar aus teils sehr nachvollziehbaren Gründen: Jobverlust, brennende Wälder in Kalifornien, Krankheit in der Familie und insgesamt auch Auswirkungen der Pandemie.
Was soll ich also tun, frage ich mich? Wie gesagt, dass es leicht werden würde, hatte ich nicht erwartet. Aber eine gewisse Leichtigkeit, eine freudige Gelassenheit wäre schon hilfreich. Oder zumindest ein starker innerer Antrieb. Nichts davon finde ich gerade vor.
Dann passiert erst einmal nichts
Damit ist für den Moment eigentlich alles gesagt. Es geht nicht vorwärts und im Moment auch nicht zurück. Vielleicht springt der Motor durch eine unerwartete Wendung erneut an. Oder ich setze einen der erkennbaren Ansätze um. So oder so, wird es in Ordnung sein.
Wenn ihr Ideen, Anmerkungen oder Vorschläge für mich habt, freue ich mich, von Euch zu hören. Ist Euch vielleicht schon einmal was ganz ähnliches passiert?