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Blogbeiträge

Ich habe Radsport wieder entdeckt

Mit dem Graveln habe ich den Radsport für mich wieder entdeckt. Ich bin zwar immer wieder auch sportlich mit dem Rad unterwegs gewesen im Laufe der Jahre, aber nachdem ich vor fast 30 Jahren mit dem Triathlonsport aufgehört habe, habe ich nie wieder regelmäßig auf dem Fahrrad trainiert. Das hat sich 2023 grundsätzlich geändert. Das Gravelbike führt mich ein ums andere Mal raus und vor allen Dingen in die nähere Umgebung. Dabei entdecke ich im wahrsten Sinne des Wortes ganz neue Wege. Denn anders als beim Rennradfahren bin ich nicht auf befestigte Straßen festgelegt. Manche Runde wird dadurch spontan länger als ursprünglich geplant und ich entdecke meine Heimat noch einmal von einer ganz anderen Seite. Mein absolutes Highlight 2023 war ein Nightride, zu dem ich im Juli nachts um 3:30 Uhr aufgebrochen bin. Neben langen und außergewöhnlichen Touren mag ich vor allen Dingen die Spontanität, die mit dem Sport einhergeht. Und die kurzen Abstecher zu jeder Tages- und Jahreszeit hier ins Moor, die Wälder und ans Meer. Und sei es nur für eine halbe oder eine Stunde.

Machst Du Radsport?

Dass ich Radsport betreibe, wird bei meiner Begeisterung fürs Fahrrad oft einfach voraus gesetzt. Und für Viele ist das auch mehr oder weniger gleichbedeutend. Was sonst sollte es mit dieser Begeisterung auf sich haben? Nun, für mich war es das nie: Fahrrad fahren, ist für mich vor allen Dingen etwas alltägliches. Das macht es in der Kommunikation nicht unbedingt einfacher, weil Alltagsradeln nicht von Superlativen, Zielen und Zeiten lebt. Es ist, ja nun: alltäglich.
Auch mein Lieblingssport Bikepolo ist eher eine Ballsportart, denn Radsport. Auch mehrtägige Fahrradtouren erfüllen meiner Meinung nach den originären Anspruch nicht. Und insofern liegen meine Radsporterfahrungen schon einige Jahrzehnte zurück. Ich hatte mir von meinem ersten Job im Fahrradladen ein Rennrad gekauft und einige Jahre Triathlon betrieben. Vor allen Dingen das Radfahren recht ambitioniert und ich konnte mir damals nicht vorstellen, überhaupt jemals damit aufzuhören. So viel Spaß hat es mir gemacht.

Graveln ist wie Tennis

Das Graveln für mich eine Art Offenbarung darstellt, hatte ich bereits gleich nach dem Kauf des neuen Bikes erkannt. Ich hatte es – ähnlich wie Tennis – für mich als Sport lange ausgeschlossen und betreibe beides jetzt seit ungefähr einem Jahr. Dass das eine, wie das andere bei mir dauerhaft zündet, war so nicht abzusehen. Es ist wie gesagt vor allen Dingen die Spontanität und die Tatsache, dass ich einfach so starten kann, die insbesondere den Radsport attraktiv macht. Auch mag ich es, dass so eine Graveltour nur schwer vergleichbar und nachvollziehbar messbar ist. Ich mache das für mich. Beim Rennradfahren, war in unseren Augne damals alles unter 30 km/h im Schnitt „zu langsam“. Beim Graveln fällt es schwer so einen Maßstab zu finden und das unterstützt mich dabei, den Sport nur für mich zu betreiben, mich nicht zu vergleichen und entspannt aber sportlich Rad zu fahren. Ich glaube, dass das gut ist. Mich nicht zu etwas zu zwingen und mit niemandem zu vergleichen, tut mir in verschiedenen Lebensbereichen gut (ich habe das hier im Zusammenhang mit dem Intervallfasten aufgeschrieben). Ich bin gerne draußen unterwegs und sportlich in Bewegung. Mich dabei zu vergleichen, gehört nicht dazu.

Vorfreude aufs „Radsportjahr“

Beim Alltagsradfahren, gibt es für mich keine Saison. Und beim Graveln gibt es das für mich auch nicht. Ich fahre im Dunkeln, bei Schnee und Eis, im Sommer und eben auch im Winter sportlich Rad. Anders als beim Rennradfahren, bin ich nicht auf trockene Oberflächen angewiesen. Auch unbefestigte Wege sind zu keiner Zeit ein Problem. Sie begrenzen nicht mehr die Richtungen in die ich fahren kann und bestimmen so auch nicht die Länge meiner Ausfahrten, Abstecher und Richtungsänderungen. Im Sommer bin ich aus purer Lust und Laune zu einer langen Tour im strömenden Regen aufgebrochen. Ohne Plan und ohne Anlass und nachdem ich tags zuvor schon über 100 Kilometer gefahren war. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das mit dem Rennrad jemals freiwillig getan hätte. Wie lang diese Tour werden würde und wo sie lang führt, wusste ich zu Beginn nicht. So ist das häufig.

Through the night: mitten in der Nacht zu starten, war eine tolle Erfahrung. Möchte 2024 einmal eine Nacht durchfahren oder den frühen Start wiederholen.