Seit gut zwei Jahren habe ich jetzt diesen Blog. Dadurch hat sich bei mir persönlich Vieles verändert. Den nachstehenden Artikel, habe ich in drei Schritten geschrieben und dabei versucht, mich a) dem Thema Schreiben von relevanten und informativen Texten, b) den Veränderungen im Umgang mit z.B. Sozialen Medien und c) den ganz persönlichen Veränderungen zu widmen. Heraus gekommen, ist hoffentlich ein relevanter und informativer Beitrag mit ganz persönlicher Note…
Bloggen mit wachsender Begeisterung
Ich blogge. Regelmäßig und mit einem immer klarerem Ziel. Zwischendurch komme ich jetzt häufiger in eine Art Flow, vergesse Raum und Zeit um mich herum und widme mich voll und ganz dem Text, der Geschichte und den Hintergründen. Ja, natürlich sind das nicht immer Sachen, die völlig neu und weltbewegend sind. Nicht immer ist das was ich schreibe, bis zum Ende recherchiert. Und tatsächlich frage ich mich, für wen meine Texte und Rückschlüsse relevant sind, wen sie interessieren. Und genau diese Fragen sollte man sich beim Bloggen auch stellen: welchen Mehrwert hat mein Text für einen Leser? Bin ich mit meiner Betrachtung und Recherche schon so weit, dass ich etwas zu berichten habe? Ist die Story für Interessierte nachvollziehbar, ist der Inhalt relevant?
Das alles überlege ich mir und denke auch während des Schreibens darüber nach. Aber nicht, um den Text oder meine Gedanken zu verwerfen, sondern vielmehr um das Endprodukt auf seine Eignung zu prüfen. Auf seine Richtigkeit und Funktionsweise – jedoch nur nach meinem eigenen Maßstab. Oft habe ich Sorge, dass das was ich schreibe trivial oder irgendwie unzureichend ist. Gibt es alles schon, hätte man woanders besser und genauer nachlesen können, wirkt zusammen gestückelt und hat keinen Mehrwert. Aber das stimmt alles nicht. Warum?
Unsere Welt ist so unübersichtlich und schnelllebig geworden, dass heute keiner mehr über ultimatives Wissen verfügt. Man kann nicht mehr alles studieren und sich erarbeiten, was es an Wissen – und sei es nur in einem gewissen Arbeitsbereich – gibt. Hinzu kommt, dass die Professionen und unterschiedlichen Ausbildungen untereinander verschwimmen. Kaum jemand kann sich heute auf das zurück ziehen, was er einmal gelernt hat oder glaubt zu wissen. Und es wird noch schlimmer werden: ganze Berufe und Jobs die es heute noch gibt, wird es Morgen nicht mehr geben. Und in dieser unübersichtlichen, beschleunigten und sich verändernden Welt bleibt uns meines Erachtens nur eines übrig: um mit der Entwicklung Schritt zu halten, müssen wir möglichst viele verschiedene Dinge kennen, verstehen und für uns interpretieren.
Komplexität lässt sich nur auflösen, wenn wir versuchen uns ein eigenes Bild zu machen. Einfache Formeln oder der Verweis auf Experten hilft da nicht weiter. Auch darum blogge ich. Um mit der Entwicklung Schritt halten zu können. Um für mich neue Erkenntnisse produktiv umzusetzen und in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Was immer das konkret bedeutet und am Ende für Folgen hat. Vielleicht eine spannende Diskussion. Eine Rückmeldung. Eine neue Erkenntnis?
Als analoger Mensch
Ich war ein zutiefst „analoger Mensch“. Als ich zu Schule gegangen bin, konnte man einen Wahlpflichtkurs Programmieren besuchen. Ich habe Tannenbäume mit Turbo Pascal gebaut. Und ich habe es gehasst. Zu Hause hatte ich zu dieser Zeit nicht einmal einen Rechner. Als ich vor zwanzig Jahren den Grundstein für ein eigenes Haus gelegt habe, habe ich an alles gedacht. Aber nicht daran, dass diese knatternde Maschine unter dem Schreibtisch – das 56k-Modem – irgendwann abgelöst und das Internet zu einer festen Größe in meinem Arbeits- und privaten Lebensumfeld wird.
Wenn ich mir heute überlege, wie ich meine Themen aufbereite, um Menschen da draußen in der Welt zu erreichen, dann habe ich zwei Jahre nach dem Start meines eigenen Blogs eine Idee, wie das funktionieren kann. Einfach mal machen, war die Formel, um heraus zu finden, welche Plattformen und Netzwerke ich wie nutzen und bedienen muss, um zumindest die Chance zu haben, gesehen zu werden. Dabei habe ich keineswegs mein Fähnchen in den Wind gehängt und bin irgendwelchen Themen hinterher gelaufen. Vielmehr haben die Themen, von denen ich schon immer geahnt habe, dass da für mich etwas drin steckt und das ich etwas dazu beizutragen habe, mich gefunden.
Und darüber hinaus – also über das Wirken im Netz und in den Sozialen Medien – habe ich irrsinnig viel gelernt. Viel mehr, als ich ohne diesen Blog in vergleichbarer Zeit verstanden und mir erschlossen hätte. Das hat vor allen Dingen mit der Vernetzung zu tun und der Bereitschaft ganz neue Schritte zu unternehmen und sich einzulassen. Natürlich ist das unangenehm, mit Halbwissen und noch rohen Ideen einen Artikel zu beginnen, oder eine Diskussion zu eröffnen. Man verlässt den sicheren Boden, auf dem man steht und wird angreifbar, weil man eben nicht alles wissen kann. Aber wie ich schon im ersten Teil beschrieben habe, ist das meines Erachtens der Charakter von Wissenszuwachs in unserer heutigen Zeit.
Und heute ist viel mehr vorstellbar
Die letzten zwei Jahre haben mich verändert. Das liegt nicht nur am Bloggen – aber auch mit daran. Wenn ich heute in die Zukunft blicke, sehe ich eher die Chancen als die Risiken oder Hinderungsgründe. Ich frage weniger danach, was mir der nächste Schritt konkret bringt sondern vielmehr, welche Möglichkeiten mir dieser Step eröffnet. Ich höre nicht auf, noch bevor ich angefangen habe. Ich fange vielmehr an, ohne das Ende und das Ergebnis absehen zu können. Das mag alles wie Postkartensprüche klingen. Wenn es so für Dich klingt: stell´ Dir vor, es wäre tatsächlich möglich. Vor dem Start dieses Blogs, war das für mich nicht vorstellbar.
Ich möchte meine Kenntnisse und Fähigkeiten auf der Basis dieses Blogs, meiner Erfahrungen und Entwicklung vor dem Hintergrund der Themen Radverkehr, Fahrradkultur, Planung und Mobilität weiter ausbauen. In diesem Zusammenhang scheint mir sehr viel möglich zu sein. Das Publikum für dieses Spektrum ist auf den ersten Blick nicht besonders groß. Aber ich habe immer noch nicht vor mein Fähnchen nach dem Wind zu richten. Und Modeblogger werde ich ohnehin nicht mehr. Darum konzentriere ich mich weiter auf die Themen, die mich suchen und finden. Und schaue was passiert.
English version:
Since two years I have this blog now. This has changed a lot for me personally. The following article, I wrote in three steps, trying to explain a) the topic of writing relevant and informative texts, b) the changes in dealing with e.g. Social Media and c) the very personal changes. Hopefully it will be a relevant and informative article with a personal touch …
Blogging with enthusiasm
I blog. Regularly and with an ever clearer goal. In between, I now often come into a kind of flow, forget about space and time around me being fully in the text, the story and the backgrounds. Yes, of course, these are not always things that are completely new and earth shattering. Not always what I write is researched to the end. And, in fact, I wonder for whom my thoughts and conclusions are relevant, who is interested in. And exactly these questions should be asked when blogging also: what added value does my text have for a reader? Am I already so far with my viewing and research that I have something to report? Is the story comprehensible to those interested, is the content relevant?
I think of all think and think about it while writing. But not to reject the text or my thoughts, but rather to test the end product for its suitability. On its accuracy and functioning – but only on my own scale. Often I worry that what I write is trivial or somehow inadequate. It´s all already there, you could have read somewhere better and more accurate, it´s scrappy and has no added value. But that’s not true. Why?
Our world has become so cluttered and fast-paced that today no one has the ultimate realization. You can no longer study everything and work out what knowledge – even if only in a certain area of work – exists. In addition, the professions and different education blur among each other. Hardly anyone today can rely on what he once learned or believes he knows. And it will get even worse: entire professions and jobs that still exist today will not be tomorrow. And in this confusing, accelerated and changing world, I think there’s only one thing left for us to do: to keep pace with development, we need to know, understand and interpret as many different things as possible.
Complexity can only be resolved if we try to form our own image. Simple formulas or the reference to experts does not help. That’s why I blog. To keep up with the development. To implement new insights productively for me and bring them into the public discourse. Whatever that means in concrete terms and ultimately has consequences. Maybe an exciting discussion. Feedback. A new insight?
As an analogue person
I was a deeply „analogue person“. When I went to school, you could attend a compulsory elective program. I built Christmas trees with Turbo Pascal. And I hated it. At home I did not even have a Personal Computer at the time. When I laid the foundation stone for my own house twenty years ago, I thought of everything. But not that this rattling machine under the desk – the 56k modem – would be rplaced someday and the Internet is a fixture in my work and private life environment.
When I think about how to prepare my topics today to reach people out there in the world, two years after starting my own blog, I have an idea of how this can work. Just do it, was the formula to find out which platforms and networks I need to use and operate in order to at least have the chance to be seen. And by no means did I hang my flag in the wind and I ran after some topics. Rather, the topics that I have always suspected, that there is something in it for me and that I have something to contribute, have found me.
And beyond that – about working on the net and in the Social Media – I learned a hell of a lot. Much more than I would have understood without this blog in comparable time and opened up to me. Above all, this has to do with networking and the willingness to take new steps and get involved. Of course, this is unpleasant to start with an article or a discussion with half-knowledge and still raw ideas. You leave the safe ground you are standing on and become vulnerable because you just can not know everything. But as I described in the first part, in my opinion that is the character of knowledge growth in our time.
And today, much more is conceivable
The last two years have changed me. This is not only due to blogging – but also with it. Looking to the future today, I see opportunities rather than risks or impediments. I ask less about what the next step actually brings me but rather, which possibilities this step opens up to me. I will not stop even before I start. Rather, I begin to foresee without the end and the result. That may sound like postcard messages. If it sounds to you, imagine, it would be possible. Before starting this blog, that was unimaginable to me.
I would like to further develop my knowledge and skills based on this blog, my experiences and development in the context of cycling, cycling culture, planning and mobility. In this context, a lot seems possible to me. The audience for this spectrum is not very big at first glance. But I still do not have to aim my flag for the wind. And I will not be a fashion blogger anyway. That’s why I continue to focus on the topics that seek and find me. And see what happens.