Es ist scheinbar still geworden hier in Sachen Rad-Café und das ist auch ein Stück weit so. Jetzt ist Beharrlichkeit gefragt und auch die Fähigkeit umzusteuern. Denn ich habe eine ganze Reihe von Gesprächen geführt und Erkenntnisse gesammelt. Es gab Absagen, Unfinanzierbares und auch einiges das Mut macht. Und 2022 soll das Jahr für die Umsetzung werden.
Die Zeit zwischen den Jahren – wie man so schön sagt – ist ja auch dazu geeignet zur Ruhe zu kommen, sich vielleicht sogar ein bisschen zu langweilen und selbst zu hinterfragen. Fange ich die Dinge an und bringe sie nicht konsequent zu Ende? Wenn man mich aus der Reserve locken will, fragt man mich nach dem Bau der Sauna im eigenen Garten. Oder wie es eigentlich mit dem geplanten Buch vorangeht. Kennt ihr das, wenn ihr Euch etwas vornehmt, es nicht so richtig, richtig läuft und ihr beginnt an Euch zu zweifeln. Auch solche Zweifel finde ich Grunde gut. Zeigen sie uns doch sehr deutlich, an welchen Stellen Angst und Unsicherheit beginnen. Oder wo Energie für die Umsetzung fehlt. Und welchen Fragen wir uns stellen müssen, um unter Umständen dann doch erfolgreich zu sein.
Dir fehlt der Hintergrund: hier geht’s zum Anfang der Träumerei (im Blog).
Jetzt nicht aufhören
Die Möglichkeiten irgendwo, irgendetwas als Raum zu finden, um die Idee eines Rad-Cafés umzusetzen scheinen begrenzt. Die Tankstelle in der Oldenburger Kaiserstraße (Titelbild) wird es wohl eher nicht. Aufgegeben, habe ich aber auch die nicht. Einige spannende Optionen musste ich dennoch von meiner Liste streichen, bei einigen anderen bekomme ich, trotz hartnäckigen Nachhakens, keine Antwort. Manches ist schlicht offen. Die Mieten – insbesondere in Oldenburg – sind hoch. Und obwohl ich mich auch mit Förderungen und Kooperationen beschäftigt habe: oft liegen Erwartungen – auch an mich als Unternehmer – und realistische Möglichkeiten, weit auseinander.
Und gerade deshalb, heißt es jetzt dranbleiben. Manches Mal, komme ich mir mit meiner unreifen Idee selbst komisch vor. Aber auch da muss ich durch, das gehört dazu. Habe mich mit einer Frau unterhalten, die einen tollen Ort am Hafen gestaltet und 1,5 Jahre gesucht hat, bevor sie das Richtige fand. Und das kann ich sagen: dieser Ort passt für ihre Idee perfekt. Und was es bedeuten kann, in seiner Passion aufzugehen, durfte ich kürzlich bei einem Kochkurs kennen lernen. Und auch hier hing vieles am Ort des Geschehens, einer neu genutzten historischen Scheune. Um es kurz zu machen: das es einfach werden würde, war nicht zu erwarten. Jetzt heißt es geduldig sein und durchhalten.
Neue Ideen zulassen
Und wenn Oldenburg nicht die richtige Gelegenheit bietet, ist vielleicht ein Start in meiner Kleinstadt Varel möglich? Vor einiger Zeit, hätte ich die Idee noch frühzeitig verworfen. Wenn ich aber darüber nachdenke, bietet die überschaubare Stadt am Jadebusen einige Vorteile. Neben ggf. geringeren Kosten und einigem Leerstand – also echten Optionen – habe ich in der vergangenen Jahren hier gute Erfahrungen mit der Umsetzung meiner eigenen Idee gemacht. Von Fahrradtagen, über Barcamps bis Bikepolo – die Menschen sind offen und aufgeschlossen und vielleicht sogar etwas „durstiger“ nach Neuem und verbindlicher als in einer großen Stadt. Natürlich hätte eine Umsetzung hier auch ganz handfeste, logistische Vorteile. Schließlich wohne ich hier und zudem verfüge ich über ein persönliches Netzwerk und eine gewisse Bekanntheit. Das Thema Tourismus spielt in Varel eine größere Rolle und man ist mit dem Rad auch viel schneller raus aus der Stadt und auf ansprechenden Radrouten direkt am Wasser. Ihr seht vielleicht: ich rede mir das nicht schön. Vielmehr muss ich mich fragen, warum ich nicht auch hier nach Möglichkeiten suchen sollte. Und auch in dieser Richtung, habe ich Schritte unternommen und erste Gespräche geführt.
Mein Plan für 2022: machen
Ich werde 2022 am Ball bleiben und würde lieber heute als morgen einen geeigneten Ort finden und in die Gestaltung gehen. So oder so ist 2022 die Zeit für die Umsetzung – die Sauna wird gebaut und das Buch weiter geschrieben. Ganz nebenbei werden dabei Selbstzweifel überwunden. Denn manche Dinge dauern eben so lange wie sie dauern. Und als allererstes nehme ich mir fest vor den Titel für den besten Fahrrad-Blog 2021 in den Norden zu holen. Das klingt doch nach einem Plan, oder? Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Glück und gutes Gelingen im neue Jahr. Und wenn ich noch nicht abgestimmt habt, freue ich mich über Eure Stimme.
Wie es weiter ging und geht: es brauchte einen Plan B bevor der Traum tatsächlich wahr wurde.