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Blogbeiträge

Rad-Serie: Niederlande erfahren

Meine persönliche Fahrrad-Lernreise, führt mich an die unterschiedlichsten Orte. Zuletzt war ich in Budapest und habe mir die vielzitierte Pop-Infrastruktur angeschaut, wir waren in Kopenhagen und virtuell führen mich meine Kontakte bis nach Südamerika – auch in Bogota tut sich einiges. Und vor ein paar Jahren habe ich sogar für einige Wochen in New York City gelebt, dort recherchiert, gebloggt und Kontakte geknüpft. In letzter Zeit bin ich auch immer wieder in den Niederlanden gewesen und habe Städte besucht, mich vor Ort informiert, Fortbildungen besucht und mich vor allen Dingen auf die Suche gemacht. Nach Indizien, Zusammenhängen, Hintergründen und nach einem eigenen Verständnis dafür, was in den Niederlanden so grundsätzlich anders läuft als anderswo. In einer kleinen Serie möchte ich über die Erfahrungen in Utrecht, Rotterdam und zuletzt Groningen berichten. Gerade dort, tut sich gerade richtig was.

Utrecht auf den Kopf gestellt

Wir haben Utrecht besucht und gerade noch die letzten Reste der Großbaustelle im Zentrum gesehen. Da wo 900 Jahre lang ein Kanal in der Stadt war, wurde in den 70iger Jahren autogerecht geplant, gebaut und Fakten geschaffen: eine mehrspurige Straße führte seither mitten durch die Stadt. Jetzt kehrt der Kanal zurück, der dominante Autoverkehr wird nach und nach aus der Stadt verbannt, der Mensch als Maßstab der Planung kehrt wieder ein und es macht Spaß das zu sehen und zu erleben. Wir haben uns aufs Rad geschwungen und Utrecht erkundet. Der Artikel dazu erscheint morgen.

Rotterdam als Blaupause

Die Hafenstadt Rotterdam hat einen ganz eigenen, rauen Charme. Nach dem zweiten Weltkrieg lag die Stadt in Trümmern und wurde nach damaligen Maßstäben neu errichtet. Auch hier spielte das Auto eine dominante Rolle – mit allen daraus resultierenden Nachteilen. Mehrspurige Straßen zerschneiden Häuserschluchten und ganze Stadtteile – eigentlich zentrumsnah und attraktiv – sind quasi abgeschnitten und zu Fuß oder mit dem Rad nur schwerlich erreichbar. Die Stadt sucht und findet einen ganz eigenen Weg damit umzugehen, nimmt mit einer ausgeprägten Pop-Up-Strategie langfristige Entwicklungen vorweg und ist Heimat eines eigenen, neuen Planungsansatzes „auf Augenhöhe“. Ich habe eine Fortbildung zu diesem Thema vor Ort besucht und berichte im zweiten Teil der kleinen Serie übermorgen von der Stadt und meinen Erfahrungen.

Aufbruch in Groningen

Groningen und Oldenburg – zwei Städte in ähnlicher Größe, mit ähnlicher Bevölkerungsstruktur und vergleichbarer Lage und Funktion innerhalb des jeweiligen Staates – die nicht unterschiedlicher sein könnten. Zumindest was das Thema Radverkehr, Planungsgrundlagen und Ambitionsniveau angeht. Vor dem Hintergrund meiner aktuellen Recherchen, habe ich die Stadt Groningen mehrfach besucht und noch einmal mit ganz anderen Augen gesehen. Meine Geburtsstadt Oldenburg kenne ich gut. Groningen und die Besonderheiten zum Beispiel in Hinblick auf die Planung und Zusammenhänge musste ich mir jetzt erst neu erschließen. Ich habe interessante Gesprächspartner getroffen, war live dabei als es um neue Vorhaben und Beteiligung ging und berichte am Sonntag unter anderem über den brandaktuellen Beschluss der Stadt. Den Sustainable Urban Development Plan, der nicht weniger darstellt als einen Paradigmenwechsel.

Jede Menge Infos

Ich habe in den Artikeln über die letzten Tage und Wochen jede Menge Informationen, Links, Hinweise und auch Videobeiträge zusammen getragen. Ich wollte nicht nur interessante Hintergründe liefern, sondern vor allen Dingen auch einen hoffentlich unterhaltsamen Einblick bieten. Ich freue mich auf Euer Feedback und wünsche schon jetzt viel Spaß und schöne Feiertage.

Hier geht’s zu Teil 1 der Serie nach Utrecht

Weiter auf der Reise Richtung Rotterdam geht’s hier.

Den abschließenden Teil 3 über Groningen, gibt es hier.

Back to the 90´s – Masterplan Fiets

Ich habe mich bereits früh mit den Themen Radkultur und Radverkehrsförderung beschäftigt. In diesem Zusammenhang fällt immer wieder das Stichwort Masterplan Fiets – eine Initiative der niederländischen Regierung, die Anfang der 90ger ins Leben gerufen wurde und fast das gesamte Jahrzehnt geprägt hat. Anfang der 2000er habe ich dazu einen Beitrag verfasst und hier geteilt.