Vor rund 1 1/2 Jahren haben wir ein neues Format pilotiert. Dabei ging es uns vor allen Dingen darum, Rad fahren und damit Bewegung in einen geeigneten Rahmen zu bringen und zu beobachten, was mit den Teilnehmern und in deren Interaktion passiert. Im vergangenen Jahr kam eine nicht weniger bewegliche Methode hinzu. Das großformatige Innovation Cycle – ein auf robuste Plane gedrucktes Fahrrad-Laufrad – erlaubt das assoziative Arbeiten in Gruppen. Es wurde von Prolog in Bremen, bzw. von Sven Hermann entwickelt und wir haben es in verschiedenen Kontexten ausprobiert. Nun wollen wir beides – Rad fahren und Team-Rad – im kommenden Juli kombinieren. Weil es so schön passt, haben wir uns das Thema remote Arbeiten als Schwerpunkt für das Innovation Cycle in Oldenburg ausgesucht. Erfahrungen haben wir jetzt ja alle genug.
Rad mit Methode – so funktioniert es
Die Beobachtungen bei unserem ersten Innovation Cycle Piloten waren schon sehr spannend (hier nachzulesen): was genau passiert, wenn Menschen in der Gruppe zusammen Rad fahren und zum Beispiel innovative Unternehmen und Orte ansteuern? Kann man das für Wissenstransfer und Ideation – die Ideenfindung – und zum Beispiel zur Zusammenarbeit nutzen?
Erweitert wird die Idee durch ein großformatiges Laufrad, das man leicht auf dem Rad transportieren kann und das ausgebreitet wie ein überdimensionales Spielbrett funktioniert. Dieses Innovation Cycle erlaubt es in Gruppen kollaborativ und assoziativ Ideen zu entwickeln und zu ergänzen. Ideen, in denen man sich im wahrsten Sinne des Wortes bewegen kann und die „ausgebreitet“ vor einem selbst und der Gruppe liegen. Eine Arbeitsmethode, die sich durch fehlende Barrieren und freie Bewegung auszeichnet. Und drinnen wie auch draußen funktioniert.
Test beim Cargo Bike Festival
Wir haben es ausprobiert. Zunächst in Oldenburg gemeinsam mit Unternehmensvertreten und dem Thema „New Work“ und kurz darauf beim Cargo Bike Festival in Groningen 2019. Schwerpunkt hier: Promotion rund ums Transportrad. Zugegeben: die Teilnehmer sind vielleicht zunächst zurückhaltend – vor allen Dingen beim internationale Teilnehmerkreis in Holland hat man das gemerkt, weil keiner so richtig wusste was auf ihn zukommt. Das legt sich aber schnell, die Methode und das Vorgehen sind kurz erklärt und wenn es erst einmal los geht, sprudeln die Ideen förmlich. Das Rad am Boden ist in vier Quadranten aufgeteilt und man schreibt seine eigenen Ideen, bzw. die der Teilgruppe an die erste Speiche und wechselt nach der fest gelegten Zeit (z.B. fünf Minuten) in das Viertel der nächsten Gruppe. Und ergänzt deren Ideen zum gleichen Thema. Nach vier Runden hat man ein eindrucksvolles Spektrum der Ideen der gesamten Gruppe.
Design Thinking im Kliemannsland
Und das Ganze funktioniert selbst mit wenigen Teilnehmern. Im Rahmen einer Design Challenge auf dem Lüttenshof (auch bekannt als Kliemannsland) haben sich einige Teilnehmer mit Hilfe des Innovation Cycle der Themenstellung nachhaltige Mobilität genähert. Auch hier kamen innerhalb kürzester Zeit viele verschiedene und bereits sehr intensiv verdichtete Ideen zustande.
Im Juli werden wir jetzt beides kombinieren – das Rad fahren in der Gruppe und das assoziative Brainstormen mit dem Innovation Cycle. In einer Zeit, in der fast alle mehr Erfahrungen mit remote Arbeit gemacht haben, als man hätte erwarten können, kommen wir Hanz analog zusammen. Bewegen und treffen uns im Raum und schauen was es genau diese Kombi für uns bereit hält. Bist Du dabei?
Das Innovation Cycle findet am 8. Juli 2020 nachmittags in Oldenburg in Kooperation mit den LogistikLotsen im Rahmen der „NeuWerk“ Initiative statt. Es stehen verschiedene Orte auf dem Programm. Anmeldungen unter
innovationcycle@ewe.net
https://www.facebook.com/events/746052199467020/