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Blogbeiträge

Erste Ballonfahrt beim Ballonmeeting Wilhelmshaven

Kennst Du das, wenn Du etwas Neues und außergewöhnliches machst und schon nach kurzer Zeit denkst: das mache ich noch einmal. Mir ging das so, als der Ballon auf einer Wiese bei Wiesmoor abgehoben hatte. Vielleicht war es sogar unmittelbar der Moment,  als die Ballonfahrt begann. Als sich die Aufregung und Unsicherheit auflöste und fast zeitgleich durch ein Gefühl der Begeisterung abgelöst wurde. Es war keine Erleichterung, sondern ganz eindeutig: das mache ich bestimmt noch einmal wieder. Dabei war ich vorher durchaus aufgeregt. Denn ich war ja noch nie Ballon gefahren. Und so wirklich überzeugend fand ich die Idee, an einem Korb unter einer Textilhülle mit heißer Luft in hunderten Metern am Himmel zu schweben bis dahin nicht.

Meine erste Ballonfahrt

So richtig geheuer, war es den Gebrüdern Montgolfiere zum Ende des 18 Jahrhunderts wohl auch nicht. Darum ließen sie zunächst einen Hammel, eine Ente und einen Hahn in die Luft steigen. Mit einem Ballon, der schon damals durch die Wirkung der heißen Luft emporschwebte. Die beiden dachten jedoch, es läge am Rauch. Und über das, was mit Lebewesen in luftiger Höhe passiert, wussten sie auch nicht viel. Darum zunächst der „Tierversuch“, der für alle Beteiligten glimpflich ausging. 
Wie so viele Dinge, habe ich auch eine Heißluftballonfahrt nie ernsthaft in Betracht gezogen und mich auch nur wenig damit beschäftigt. Ich wusste, dass man nur am Abend oder Morgen eine Fahrt unternehmen kann – das hängt mit den Luftströmungen zusammen. Und seit dem ersten Anlauf 2015 wusste ich auch, dass man eine Fahrt zwar planen kann, diese aber nicht unbedingt stattfindet. Das Ganze ist sehr wetterabhängig. Damals hatten wir zu viel Wind. Das ganze Wochenende über. Und in diesem Jahr war es fast zu wenig. Statt von Wilhelmshaven zu starten, sind wir deshalb auch nach Wiesenmoor gefahren. Denn Stillstand oder gar Landen im Watt des Jadebusens will man mit einem Heißluftballon nicht wirklich.

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Ballonmeeting Wilhelmshaven

Aber wie kommt es überhaupt zu so einem Ballonmeeting in der Jadestadt? Das hat viel – wenn nicht ausschließlich – mit Uwe Matzke zu tun. Ob es ihm genauso ging wie mir bei seiner ersten Fahrt, habe ich ihn nicht gefragt. Die war im Jahr 2000 und klar ist, dass 100 Fahrten seither mit 18 befreundeten Piloten eine deutliche Sprache sprechen. Seine Begeisterung führte dazu, dass es 2015 ein erstes Ballonmeeting Wilhelmshaven gab. Zunächst eine Schnapsidee, berichtet er. Und dann kamen doch tatsächlich 20 Teams zusammen. Gefahren werden konnte wegen des böigen Windes wie gesagt gar nicht. 2017 fand das zweite Treffen an der Küste statt Ich hatte das zu diesem Zeitpunkt schon wieder aus den Augen verloren. Dabei konnten diese Mal vier der sechs geplanten Fahrten mit insgesamt 26 Teams an diesem Wochenende durchgeführt werden. 

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Ballon fahren für Frühaufsteher

Frühe Fahrten, haben mit der aufgehenden Sonne ihren besonderen Reiz. Weil das Ganze aber ein bisschen Vorlauf und Vorbereitung braucht, sind wir an diesem Samstagmorgen bereits um 3 Uhr auf den Beinen. Wir haben Glück: beim diesjährigen Treffen sind wiederum vier Fahrten möglich. Am Abend hätten wir wegen des auffrischenden Windes nicht fahren können. Die Morgenfahrt ist zwar von sehr schwachem Wind gekennzeichnet, aber so haben wir eine ruhige und sehr entspannte Fahrt. Das erfahrene Pilotenteam, trägt seinen Teil dazu bei und wir sind auch nur zu viert in dem nicht gerade geräumigen Korb unterwegs. Ballonfahrer sind eine Art Familie und in diesem Fall sogar im Wortsinn. Denn auch der Sohn unseres Piloten ist mit einem eigenen Ballon beim Treffen dabei. 

Und neben allen anderen Unwägbarkeiten, kann Ballon fahren auch ein ausgesprochen kurzes Vergnügen sein. Während wir noch vor einem Windpark an Höhe aufnehmen, ist für manche Teams (und Fahrgäste) die Fahrt schon vorbei, bevor sie gefühlt richtig begonnen hat. Wir sind über eine Stunde unterwegs und genießen einen herrlichen Ausblick über Ostfriesland. 

Ballonfahrt mit leuchtenden Augen

Dass ich begeistert bin, kann ich wohl kaum verbergen. Und der Pilot warnt mich: wenn das beim nächsten Mal ähnlich ist, besteht die Gefahr, dass ich dem Virus verfalle. Und am Ende noch selber Ballonfahrer-Ambitionen entwickle. Wahrscheinlicher ist, dass es mir so geht wie Uwe Matzke, der tief in die Szene eingetaucht ist. Einen Pilotenschein will er aber nicht machen. Und das Hobby ist nicht nur aufwendig sondern auch teuer. Neben der hohen Verantwortung für Mensch und Material. Rund 70.000 Euro kostet so ein Ballon. Ein geeignetes Fahrzeug muss her, ein Hänger und einiges mehr. 

Uwe ist auf jeden Fall Feuer und Flamme fürs Ballonfahren. Als Initiator der Treffen in Wilhelmshaven kann er sich auf die Unterstützung von bis zu 40 Freunden verlassen, ohne die – so sagt er – das Treffen nicht möglich wäre. 38 Teams waren beim diesjährigen Treffen anlässlich des 150 jährigen Stadtjubiläums dabei. Und wir spätestens im kommenden Jahr auch wieder.