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Blogbeiträge

Die Kreisläufe des Lebens

Das Thema Klima lässt mich nicht so richtig los und ich bin wohl nicht alleine mit meinem Magengrummeln und schlechtem Schlaf. Eine, die nachts aufsteht um sich die Dinge von der Seele zu schreiben, ist Sonja Westphal. Und als sie mich fragte, ob ich ihre Gedanken als Gastbeitrag veröffentlichen würde, bin ich in ihren Text eingestiegen. Und ich habe Vieles von dem wiedererkannt, was auch mich bewegt, fand viele Hinweise, Quellen und wertvolle Vergleiche. Und eine Offenheit und Sensibilität, die ich gerne hier teilen möchte. „Die Klimakrise macht mir Angst. Sehr große Angst sogar.“ sagt Sonja. Und gesteht gleichzeitig ein, dass sie sich erst seit Kurzem mit dem Klimawandel beschäftige. Ich glaube, dass geht vielleicht vielen so und freue mich daher über den ersten Gastbeitrag auf diesem Blog.

Dieser Beitrag ist in stark gekürzter Fassung in der Berliner Zeitung erschienen.

Sonja Westphal ist studierte Medienmanagerin und arbeitet einerseits als Autorin sowie andererseits als Marketing Freelancerin für ein grünes StartUp. Sie schreibt über die Themen, die sie bewegen: Klimawandel, Nüchternheit und Alltagsrassismus. Ab und an veröffentlicht sie dazu vereinzelt Blogbeiträge oder ist zu Gast in Podcasts. In ihrer Freizeit backt sie gerne zuckerfreie Muffins oder spielt Ukulele.

Falls ihr mehr über Sonja erfahren möchtet, hier geht’s zu Sonjas Instagram-Profil.

Bild: Simona Bednarek

Gastbeitrag von Sonja Westphal

Wenn mein Dreijähriger morgens nicht aufwacht, wenn es Zeit ist aufzustehen, um in den Kindergarten zu gehen, wecke ich ihn häufig mit Musik. Eine ganze Zeit lang habe ich dafür das Lied „Guten Morgen Sonnenschein“ von Nana Mouskouri eingesetzt. Doch mittlerweile hat er sich daran überhört und möchte lieber mit „Circle of Life“, dem Titelsong aus dem Walt Disney Klassiker König der Löwen geweckt werden. Dieses Lied erinnert mich besonders an die Zeit, in der ich mich 2019 mental auf die Geburt seiner kleinen Schwester vorbereitet habe. Die Geburt meines Sohnes ist etwas traumatisierend in meiner Erinnerung geblieben. Daher wollte ich zu jener Zeit alles dafür tun, dass die Geburt seiner Schwester angenehmer wird. Ich dachte also viel darüber nach, wie ich mir dafür die Zeit im Kreißsaal etwas versüßen könnte. Damals wurde eine britische Studie veröffentlicht, die untersucht hat, welche Songs werdende Mütter am liebsten während der Geburt im Kreißsaal hören. Unter den Top Ten waren Songs wie „Eye of the tiger“ von Katie Perry, „Push it“ von Salt ‘n‘ Pepa, aber Songs auch wie „Under pressure“ oder „I want to break free“ von Queen. Der Radiomoderator, dessen Beitrag ich über diese Studie gehört hatte, machte damals den Witz: Wenn es eine deutsche Studie gewesen wäre, hätte das Lied „Männer sind Schweine“ von den Ärzten vermutlich den ersten Platz eingenommen.

Die absolute Nummer Eins dieser Studie, also der Song zu dem die meisten Britinnen am liebsten gebären, war Circle of Life. Seitdem ich das weiß, höre ich dieses Lied tatsächlich mit anderen Ohren. Der Kreislauf des Lebens, der uns im Alltag immer wieder begegnet. Entweder als morgendlicher Weckruf oder bei der Geburt eines Kindes. Der Wechsel der Jahreszeiten passt da auch hinein. Kristin Graf von dem Podcast Die Friedliche Geburt hat in einer ihrer Podcast-Folgen sogar mal den Zyklus einer Frau mit dem Wechsel der Jahreszeiten verglichen. Dabei sind für sie die Tage der Periode der Winter und unsere fruchtbaren Tage der Sommer. Ich finde diese Sichtweise sehr schön und passend. Denn Neujahr liegt im Winter. Alles steht auf Neuanfang zu Beginn unseres Zykluses, während wir im Sommer zu unseren fruchtbaren Tagen aufblühen, alles ergrünt, wir genießen die Frische des Lebens und stehen in unserer Mitte.

Mittlerweile hat der Kreislauf des Lebens aber noch eine andere Dimension für mich eingenommen: Wenn ich an Kreislauf denke, denke ich mittlerweile auch an Kreisläufe in Ökosystemen. Das liegt daran, dass ich vor kurzem die Marketing Tätigkeiten für das grüne StartUp einer befreundeten Umweltingenieurin aufgenommen habe, die ein Produkt auf den Markt bringen möchte, das CO2 bindet. Zudem achtet sie in der Produktentwicklung darauf, dass es in der ganzen Herstellungs- sowie Absatz- und Entsorgungskette Ressourcen schonend bleibt. Ich bin ehrlich und gestehe, dass ich mich erst seitdem mit dem Klimawandel beschäftige. Greta und Fridays for Future kamen zum ersten Mal 2018 auf. 2018 war ich komplett mit meinem neuen Mutterdasein beschäftigt. Also mit Themen wie „Wie überstehe ich die Säuglingskoliken meines kleinen Sohnes?“ oder „Wie schaffen wir es als junge Eltern ein Paar zu bleiben?“ und „Wie mache ich das überhaupt mit der Elternzeit, wenn mir mein Arbeitgeber schon vor der Geburt zu verstehen gegeben hat, dass er auf junge Mütter pfeift?“ etc. In den Jahren 2018 und 2019 war ich also komplett mit unserer Familienplanung beschäftigt und 2020 dann damit, wie ich zu Hause arbeiten und gleichzeitig meine Kinder betreuen kann. Denn KiTas hatten ja bekanntlich für sehr lange Zeit geschlossen. Seit dem 10. Mai 2021 sind Schulen und KiTas in Niedersachen, wo wir leben, wieder offen. In unserer Stadt wurde der Wert von 150 nie überschritten. Insofern gilt dieser Beschluss als relativ sicher für mich, dass KiTas nun erst mal geöffnet bleiben. D.h. dass ich mich erst seit dem 10. Mai so richtig in das StartUp einer Freundin stürzen kann. Seitdem steckt meine Nase in Büchern wie „Mensch, Erde!“ von Eckart von Hirschhausen oder „Ohne Eis kein Eisbär“, ein Kinderbuch aus der Feder von Kristina Heldmann.

Bild: Elisabeth Lee (Unsplash)

Treibhauseffekt

Ich erschließe mir den Treibhauseffekt neu. Langsam verstehe ich die Zusammenhänge rund um den Klimawandel. Ich weiß, dass ich all die Zusammenhänge irgendwann mal in der Schule gelernt hatte, konnte sie bis vor kurzem jedoch nicht mehr so ohne weiteres wieder geben:

Der Treibhauseffekt ist ein natürliches Phänomen. Er ist die Grundlage für alles Leben auf der Erde. Denn er verhindert, dass die Sonnenstrahlung ungehindert wieder ins Weltall reflektiert wird. Gäbe es diesen Effekt nicht, würden auf unserem Planeten Durschnittstemperaturen von -18 Grad herrschen. Der natürliche Treibhauseffekt entsteht in unserer Atmosphäre: Die kurzwelligen Sonnenstrahlen durchdringen die Erdatmosphäre sehr leicht, werden auf der Erdoberfläche in langwellige Infrarotstrahlen umgewandelt und wieder reflektiert. Die in der Atmosphäre enthaltenen Gase, zum Beispiel Kohlendioxid und Methan, lassen jedoch nur wenig langwellige Strahlung durch. Sie wird von der Atmosphäre wiederum zurück zur Erde reflektiert und sorgt für angenehme Temperaturen auf dem Erdball.

Das empfindliche Gleichgewicht zwischen natürlich vorkommenden Treibhausgasen in der Atmosphäre und der Reflektion der Sonnenstrahlen wird durch die zunehmende Industrialisierung und Brandrodung gestört: Autoabgase und die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas in industriellen Anlagen erhöhen die Konzentration von Kohlendioxid und anderen Gasen in der Atmosphäre. Die Folge: Mehr und mehr langwellige Strahlung wird reflektiert und erwärmt die Atmosphäre zusätzlich zum natürlichen Treibhauseffekt. Bäume sind natürliche CO2-Senken. Sie verbrauchen in der Luft vorkommendes CO2 und wandeln es in Sauerstoff um. Damit verbrauchen sie einerseits das schädliche Treibhausgas und liefern gleichzeitig die Luft zum Leben. Durch die Abholzung oder Verbrennung von Wäldern gehen Bäume als CO2-Fänger und Sauerstoff-Hersteller verloren. Durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern entsteht zusätzlich noch mehr CO2, das ungehindert in die Atmosphäre entweicht und dort wiederum den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt (Quellen 1). Der Treibhauseffekt fühlt sich also in etwa so an, wie wenn man im Sommer in ein Auto einsteigt, das zuvor lange in der Sonne stand. Die heiße Luft hat sich darin gestaut und konnte nicht entweichen. Die Schicht der Treibhausgase sind in diesem Bild die Autoscheiben. Wärme kam durch, aber nicht wieder heraus. Deswegen ist es so heiß im Auto.

Aufgrund des Treibhauseffekts kann man also sagen, dass wir über Generationen hinweg das Gleichgewicht der Erde in Gefahr gebracht haben. Unser Planet heizt sich immer weiter auf. Das Eingreifen des Menschen in die natürlichen Abläufe unserer Erde, sei es jetzt durch Waldrodung, um Palmen für die Palmölgewinnung zu pflanzen oder um Futtermittel für die Nutztierhaltung anzubauen, hat dazu geführt, dass ihr natürliches Regenerationssystem aus den Fugen geraten ist.

Exponentielles Wirtschaftswachstum

Die Klimakrise macht mir Angst, sehr große Angst sogar. Als junge Mutter frage ich mich, was das für eine Welt ist, in die ich unsere Kinder hinein geboren habe. Wieviel werden meine Enkel und Urenkel noch von diesem Planeten miterleben? Die Erde glüht. Mit welchen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen werden sie kämpfen müssen? Eins weiß ich gewiss: Es werden mehr physische Herausforderungen sein, als die, mit denen wir zu kämpfen haben. Dass die Klimakrise menschengemacht ist, spüre ich schon sehr lange. Genaugenommen schon seit 2003 als ich nach dem Abitur in eine kaufmännische Berufsausbildung gestartet bin. Schon damals habe ich den immens hohen Druck am Arbeitsplatz, der auf jedem einzelnen lastet, gespürt und darunter gelitten. Gedanken der Gewinnmaximierung steigern den Druck, der auf den Mitarbeitern lastet. Es begegneten mir seitdem immer wieder Menschen mit der Diagnose Burn-Out. Wir berauben die nachfolgenden Generationen um ihren Lebensraum durch das exponentielle Wirtschaftswachstum. Um zu erklären, was genau ich damit meine, möchte ich hier ein kleines Gedankenexperiment teilen, das ich im Februar 2021 im Eltern ohne Filter-Podcast von Bayern 2 gehört habe (Quellen 2): 

„Stellt euch vor, dass es zwei Personen gäbe, die beide jeweils 30 Schritte laufen. Person 1 legt bei jedem Schritt einen Meter zurück. Sie ist also am Ende genau 30 Meter gegangen.

Person 2 verdoppelt seine Schrittlänge aber mit jedem Schritt. Also Schritt 1 = 1 Meter, Schritt 2 = 2 Meter, Schritt 3 = 4 Meter, Schritt 4 = 8 Meter, Schritt 5 = 16 Meter usw. bis sie 30 Schritte zurück gelegt hat. Was glaubt ihr, wie lange die Strecke ist, die Person 2 am Ende ihrer 30 Schritte zurück gelegt hat? Die Antwort ist krass: Fast 27 Mal um die ganze Welt. Denn irgendwann hat sie mit einem Schritt nämlich mehr als die ganze Weltkugel umrundet. Diesen soliden Hüftschaden, den Person 2 am Ende hat, nennt man exponentielles Wachstum. Und das ist das, was in unserer Welt seit der Industrialisierung, vor allem seit den 50er Jahren, also seit dem Kriegsende, passiert. Wirtschaftsbereiche, technologische Entwicklungen und ganze Volkswirtschaften sind exponentiell gewachsen. Was ich damit sagen will: Unser Alltag ist nicht nur gefühlt schneller geworden. Er hat sich bewiesenermaßen zu einem Rennwagen entwickelt. Und wenn wir neben diesen Rennwagen laufen wollen, haben auch wir irgendwann einen soliden Hüftschaden; mindestens.“

Die Gier nach Profit

Diesen Hüftschaden haben aber mittlerweile nicht nur vereinzelt Menschen mit Burn-Out Diagnosen, sondern eben auch unsere Mutter Erde. Weil die Gier nach Profit und Wirtschaftswachstum ihren Kreislauf ins Schwanken gebracht hat. Diese Tatsache macht mich wütend: Dass etwas, das ich seit fast 20 Jahren spüre und in unserem System falsch läuft, nun dafür sorgt, dass unseren Enkeln sowie nachfolgenden Generationen den Lebensraum kosten wird. Meine beobachtende, passive Rolle der letzten Jahre und diese Ohnmacht gegenüber der Naturgewalt Hitze, stimmen mich nachdenklich. Die Erkenntnis, dass die eine oder andere Sinneskrise in meinem Leben vielleicht auch durch den Druck unserer Leistungsgesellschaft entstanden ist, ebenfalls für die Klimakrise sorgt, macht mich fertig. Denn Mutter Erde und ich leiden sozusagen an der gleichen Ursache. Wie oft konnte ich nachts nicht schlafen, weil auf meinem Schreibtisch zu viel Arbeit lag? Wiederkehrende Entlassungswellen, die dafür sorgen, dass immer mehr Arbeit auf weniger Schultern verteilt wird. Und deswegen hat die Klimakrise so unheimlich viel mit uns Menschen zu tun. Sie wurde nicht nur von uns Menschen gemacht, sondern wir leiden auch gleichermaßen unter ihr. Selbstverständlich hängt es auch mit unserer Leistungsgesellschaft zusammen, dass junge Mütter gerne mal von ihrem Arbeitgeber ausgesiebt werden. Die wollen sich nämlich niemanden leisten, der wegen der Erkältung seines Kindes nicht zur Arbeit erscheint. Dass die Arbeitswelt humaner werden muss, darüber brauche ich hier nicht zu schreiben. Dieser Punkt ist offensichtlich.

Bahnbrechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Für den Klimawandel besteht jedoch Hoffnung: Die Bundesregierung hat im Mai eine Watsche vom Bundesverfassungsgericht bekommen, dass unsere Freiheit, die wir hier leben, auf Kosten der Freiheit der nachfolgenden Generationen geht. Dieses Urteil ist bahnbrechend. Das höchste, deutsche Gericht sagt: Wir dürfen nicht weiter so viel CO2 konsumieren, dass nachfolgende Generationen von dem CO2 Budget nichts mehr übrig haben. Denn dies würde bedeuten, dass sie ein Leben mit entsprechenden Entbehrungen führen müssten. Das lässt mich hoffen, dass demnächst sinnvolle, soziale Modelle umgesetzt werden, welche schon längst auf dem Tisch liegen. Denn Mutter Erde hat bereits Fieber. 

Kipp-Punkte

Eckart von Hirschhausen beschreibt unsere Situation häufig so: „Was wir in den nächsten 10 Jahren tun, entscheidet über die nächsten 10.000 Jahre.“ Was er damit meint, sind die Kippelemente. Sie sind Teile des Erdystems, welche ab einem bestimmten Zustand, dem Kipp-Punkt, eine stark veränderte Wirkung haben. Dies führt dann zu irreversiblen Zuständen. Vergleichbar ist dieser Zustand z.B. mit einer Kaffeetasse, die noch ein bisschen gefüllt ist. Wenn sie am Tischrand steht und wir sie ganz langsam weiter über den Tischrand hinaus schieben, ist irgendwann der Punkt erreicht, in dem sie kippt. Die Tasse wird zu Boden fallen, am Boden zersplittern und die Flüssigkeit auslaufen. Der Zustand der Tasse wäre dann irreversibel (Quellen 3). Daher ist auf diese Kipp-Punkte im Erdsystem genau zu achten. Der mir bekannteste Kipp-Punkt ist der Amazonas Regenwald. Er ist der größte tropische Regenwald der Erde und Heimat von ca. 10 % aller Tiere, Pflanzen und Pilze. Sein Ökosystem ist mitverantwortlich für Wetterbildung und Niederschläge. Denn wo weniger Wald ist, gibt es auch weniger Niederschläge. Die Blätter des Waldes bilden ihr eigenes Verdunstungssystem. Seit 1970 wurden schon 17 Prozent des Waldes zerstört. Der Kipp-Punkt wird auf zwischen 20 und 40 Prozent Waldverlust geschätzt (Quellen 4).  D.h. dass wir noch 3 bis 23 Prozent vom Kipp-Punkt entfernt sind. Dies ist alarmierend. Denn Entwaldung und Klimawandel verstärken sich gegenseitig (Quellen 5). Kipp-Punkte beeinflussen sich, aber ein Dominoeffekt ist noch nicht wissenschaftlich belegt. Wenn Kipp-Punkte erreicht werden, werden sich Flutwellen, Hochwasser-Katastrophen und Hurricanes vermehren. D.h. die Erde wird für uns mehr und mehr ungemütlicher und unbewohnbarer werden. 

Die nachfolgende Grafik liefert eine Übersicht aller globalen Kippelemente im Klimasystem. Die verschiedenen Farben veranschaulichen ab welchem Temperaturanstieg das jeweilige Element kippt:

Abb.: Kippelemente im Klimasystem (Quellen 6)

Es gilt das Vorsorgeprinzip

Systeme mit Kipp-Punkten ändern ihr Verhalten in der Nähe ihres kritischen Grenzwertes drastisch. Daher wissen wir zwar relativ genau, dass es einen Kipp-Punkt gibt, aber in der Regel nur ungenau, wo er sich befindet. Kippelemente im Erdsystem sind daher mit Methoden wie Risikoanalyse und Vorsorgeprinzip zu behandeln (Quellen 7). Daher ist es so immens wichtig Maßnahmen für den Klimaschutz vor wirtschaftliches Wachstum zu stellen und zu priorisieren. Eine Hochwasser-Katastrophe wie die neulich in NRW und Bayern kostet die Menschen nicht nur ihr zu Hause, sondern auch Vater Staat Unmengen an Geldern für Rettungsaktionen, Sanierungen, Wiederaufbau etc. im Milliardenbereich (Quellen 8). Kommt es da nicht auf Dauer günstiger Geld für den Klimaschutz zu auszugeben als in den Wiederaufbau einer Hochwasser-Region, nachdem das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist? Das ist das, was mit Vorsorgeprinzip gemeint ist. 

Corona war der Denkzettel

Einen Zustand wie Corona ein weiteres Mal erleben zu müssen, wünscht sich kein Mensch; so denke ich zumindest. Dabei ist es leider gar nicht so unwahrscheinlich, dass so etwas noch einmal auftritt. Denn diese Pandemie hat tatsächlich auch ökologische Ursprünge. Warum wir mittlerweile von multiplen Krisen sprechen, die alle miteinander zusammenhängen, das erfahre ich in einem Gespräch zwischen einem den führenden Gesichtern der wertvollen Fridays for Future-Bewegung Luisa Neubauer sowie Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin an der Senckenburg Gesellschaft für Naturforschung (Quellen 9):

Diese Pandemien entstehen da, wo eine Epidemie bzw. Zoonose global geht. Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die von Bakterien, Parasiten, Pilzen, Prionen oder Viren verursacht und wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Es fängt damit an, dass irgendein Krankheitserreger vom Tier auf den Menschen überspringt. Entweder direkt vom Wildtier auf den Menschen oder indirekt vom Wildtier auf das Haustier und dann auf den Menschen. Wenn es viele Menschen an einem Ort gibt, wie das z.B. in einer Großstadt der Fall ist, die zudem noch viel reisen, so wie es heute häufig vorkommt, und es sich dann auch noch um eine gefährliche und leicht übertragbare Krankheit wie COVID 19 handelt, dann wird aus einer Zoonose sehr schnell eine Pandemie. 

Wie in dem Fall das Virus von der Fledermaus auf den Menschen übertragen werden konnte, hängt stark damit zusammen, dass wir die Natur übernutzen. Wir ziehen aus der Natur viel mehr Ressourcen heraus, als sich natürlicherweise regenerieren können. Dies führt dazu, dass, wie oben beschrieben, die Treibhausgase in der Luft ansteigen. Auch der massive Landnutzungswandel trägt seinen Teil dazu bei: Wälder verschwinden, damit deren Flächen intensiv zur landwirtschaftlichen Nutzung mit fast industriellem Maßstab herangezogen werden können. All das führt zu einem Verlust der Biodiversität. Die Pandemien sind letztendlich nur das, was uns dabei neu ins Bewusstsein gekommen ist. Corona ist quasi der Denkzettel für die Art und Weise, wie wir unsere Erde ausbeuten. Insbesondere kommt hier der Wildtierhandel zum Tragen. Die Wildtiermärkte sorgen dafür, dass Wildtiere enger in Kontakt mit den Menschen kommen. Zudem sorgt der Landnutzungswandel in den Tropen, wo unsere Hot Spots der Artenvielfalt liegen, dafür, dass an den Schnittstellen zwischen natürlichen Lebensräumen, die früher riesig und ungestört waren, es nun immer mehr Menschen und somit Schnittstellen gibt, wo Zoonosen entstehen können. Die Fledermaus kann also nichts dafür, dass Corona entstanden ist. Sie lebt da, wo sie leben kann. 

In die großen Urwälder, die riesigen Savannen, in all diese Regionen greift der Mensch immer stärker ein. Er dringt vor, er baut Straßen, er holzt Wälder ab, macht Land- und Viehwirtschaft. Überall an diesen Schnittstellen entstehen neue Gefahrenpunkte für die Pandemie. All das ist vom Handeln des Menschen getrieben, und zwar einerseits von den Menschen, die dort vor Ort leben und andererseits aber auch durch uns im globalen Norden. Denn durch die Art und Weise wie wir konsumieren und wie die Handelsströme der Erde verlaufen, sind wir dafür mitverantwortlich. Denn der Markt basiert auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Somit ist klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann die nächste Pandemie vor der Tür steht. Es gibt sogar Informationen dazu, dass regelmäßig Erreger auf den Menschen überspringen und dass es nur reiner Zufall ist, ob die Zoonose in der lokalen Bevölkerung bleibt, schnell eingefangen wird, vielleicht auch gar nicht so gefährlich ist oder ob sich daraus die nächste Pandemie entwickelt. Das kann jetzt gerade schon wieder passieren und die nächste Pandemie entsteht. Damit müssen wir uns in Zukunft genauso intensiv beschäftigen, wie mit dem Klimawandel und dem Biodiversitätsverlust. Denn Corona und wie plötzlich von heute auf morgen unser aller Leben eingeschränkt war, hat alle überrascht; selbst die Wissenschaftler. 

Die Verletzlichkeit des Menschen, unsere Verwundbarkeit wurde durch Corona eindeutig demonstriert. Vor allem hat es gezeigt, dass Klimaschutz, Biodiversität und Ökosystemschutz nicht einfach nur nice to have sind, sondern für uns schlichtweg lebensnotwendig. Es geht um unsere Existenz. Ich denke, dass dieses Zusammenspiel zwischen den einzelnen Krisen und warum wir mittlerweile von multiplen Krisen sprechen den wenigsten Menschen bekannt ist.

Bild: Magdalena Kula-Manchee (Unsplash)

Ein Grad Kursabweichung auf der Titanic

Der Podcaster Gabriel Baunach hat zu der Situation, in der wir uns gerade befinden, ein treffendes Bild kreiert. In Folge sechs seines Climaware-Podcastes stellt er eine Analogie zur Titanic her: 

Die Welt ist die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt durch den nördlichen Atlantik. An Bord sind wir und die anderen Milliarden Menschen aufgeteilt in erste, zweite und dritte Klasse. Sie repräsentieren die Industrienationen, die Schwellenländer und die Entwicklungsländer. Die bereits zurück gelegte Fahrtzeit dieser fossilen angetriebenen Gesellschaft beträgt etwa zwei Jahrhunderte. Das Ziel ist eine schnelle, glückliche, erfolgsreiche Ankunft in einer friedlichen Zukunft. Die Titanic stampft mit technischer Kraft, Glanz und Gloria durch den Ozean der Zeit. Die Kommandobrücke hat den Kurs entschlossen im Blick. Wir tummeln uns unter einem herrlichen Kronleuchter im Festsaal der ersten Klasse und sind überaus beschäftigt die zahlreichen Annehmlichkeiten zu genießen. […] Doch es gibt ein Problem am Bord der Titanic. Bekannt ist es schon seit etwa 50 Jahren. Nur hat es lange gebraucht offensichtlich zu werden und sich unter den Passagieren herum zu sprechen. Zu Beginn wurde es stattdessen lieber vergessen, verharmlost, verschoben, verdrängt und von manchen sogar aktiv verleugnet. Das Problem auf der Titanic ist, dass die fossile Kraftstoffverbrennung des riesigen Schiffsmotors über all die Jahre hinweg aufgrund der Vibrationen dazu geführt hat, dass das Steuerrad sich verdreht. Gegen diesen Effekt ist nichts auszurichten. Alle bisherigen Bemühungen und Werkzeuge versagen. Anfangs geschah es noch langsam, aber je weiter und schneller die Titanic mit ihrem stampfenden Motor fuhr, desto schneller verdrehte sich auch das Steuerrad. Mittlerweile weicht es schon um einen Grad vom ursprünglichen Kurs ab. „Ein Grad Kursabweichung – wo ist das Problem?“ denken sich noch immer viele Passagiere an Bord. Aber die Wissenschaftler, Navigatoren und Steuermänner der Schiffsbesatzung haben das Problem verstanden. Denn mit jedem halben Grad Kursabweichung, triftet die Titanic weiter nach Norden ab, wo sich ein gigantisches Eisfeld befindet, dessen Eisberge nach Norden hin immer größer und dichter werden. Die Routen durch dieses Eisfeld wurden noch nie von einem Schiff wie der Titanic durchfahren. Die Passage ist weitgehend unbekannt. Bekannt ist nur, dass mit schwimmenden Eisbergen nicht zu spaßen ist, wie uns Leonardo Di Caprio eindrucksvoll gezeigt hat. Die Eisberge hier in unserer Titanic-Geschichte stehen in der realen Welt für unsere Klimaprobleme, die mit jedem weiteren halben Grad Kursabweichung in Zahl und Größe zunehmen werden. Also was tun? Das Steuerrad lässt sich nicht einfach herumreißen. Es ist fest gekoppelt an den riesigen Schiffsmotor, der es mit seinem Schnaufen, Stampfen und Vibrieren weiter und weiter verdreht. Aktuell verdreht der Motor das Steuerrad mit einer Geschwindigkeit, die auf mindestens drei Grad Kursabweichung in den nächsten 70 bis 80 Jahren hinauslaufen würde. Und auf dieser um drei Grad abweichenden Route wird das Eisfeld so dicht, die Eismassen so groß, dass eine sichere Passage selbst mit unserer mächtigen Titanic sehr wahrscheinlich nicht möglich sein wird. […] Eigentlich müsste der Motorumbau nun von der Kommandobrücke äußerst schnell und entschlossen vorangetrieben werden. Und das Schiff müsste an die zunehmend harschen Bedingungen im Eisfeld angepasst werden. Es fehlen beispielsweise Rettungsboote, der Rumpf ist für Kollisionen mit kleinen Eisbergen nicht ausgelegt und das Personal ist nicht ausreichend geschult. […]“ 

Was mir an diesem Bild mit der Titanic besonders gut gefällt, ist, dass es die Klimaungerechtigkeit sehr genau verdeutlicht. Nicht die Verursacher des Problems, also die Industriestaaten mit großem CO2-Fußbadruck, die in Saus und Braus leben, wird es als erstes treffen, sondern es werden zunächst die Menschen aus dem globalen Süden sein, die nur wenig CO2 emittieren, die aufgrund des steigenden Meeresspiegels womöglich ihre Heimat verlassen müssen, um nicht „abzusaufen“.  Auf der Suche nach neuem Lebensraum wird das Flüchtlingswellen auslösen, die sich gewaschen haben und gegen die die Flüchtlingswelle von 2015 ein Lacher ist. 

Einer muss den Anfang machen

Wenn man ein großes und komplexes Problem angehen möchte, ist es, wie auch bei persönlichen Krisen, sinnvoll in kleinen Schritten zu denken. Denn meist lassen die sich rascher umsetzen. Es reicht auch nicht zu sagen, dass nun alle, die es können, aufs Fahrrad umsteigen sollten, wenn die Infrastruktur noch nicht passt. Dass es für alle leichter wird nachhaltiger zu leben, ist Aufgabe der Politik bzw. der Kommandobrücke aus dem Titanic-Beispiel. Die Radwege für solch einen Lebensstil müssen die da oben schaffen. In Kopenhagen gibt es übrigens Radwege, die bis zu 2m breit sind; ein tolles Vorreiter-Beispiel. Ich denke, dass es uns erheblich weiterbringen würde, wenn wir aufhören würden ständig zu schauen, welches Land gegen den Klimawandel etwas unternimmt und welches nicht, weil es uns schlichtweg nicht weiterbringt. Einem CO2-Molekül ist es vollkommen wumpe, ob es von China, USA oder den Niederlanden emittiert wurde. So oder so wird die Erde heißer. Warum kann Deutschland, das Land der Innovationen, in Sachen Klimaschutz nicht auch eine Vorreiter-Rolle einnehmen und Pioniergeist zeigen, wie man welches Problem Ressourcen schonender und am besten klimaneutral angehen kann? Dabei denke ich nicht an einen ressourcenschonenden Staubsauger, der das CO2 irgendwann mal aus der Erdatmosphäre saugt. Es wäre fatal so lange zu warten, bis es so etwas gibt. Davor muss bei den Problemhebeln Mobilität, Konsum und Wohnen schon einiges passiert sein. Wenn andere Länder sehen, wie das geht, werden sie bald mit auf den Zug springen, weil sie dann vielleicht auch gar nicht mehr anders können als mitzuziehen. So ist das manchmal mit dem Gruppenzwang. Es muss nur einer den Anfang machen. 

Kopenhagen: breite Radwege laden alle Menschen zum Rad fahren ein

Die Angst vor Veränderungen

Ich denke, dass oft die Angst vor Veränderungen damit einher geht, warum so wenig in Bezug auf den Klimawandel voranschreitet. Angst vor dem CO2-Preis, Angst vor Konsumeinschränkungen, Veränderungen in der Lebensweise etc. In meinen 38 Lebensjahren durfte ich bisher gefühlt alle sieben Jahre mal eine persönliche Lebenskrise durchleben. Um sie zu meistern war es oft nötig einiges in meinem Leben auf den Kopf zu stellen. Ich musste Dinge wagen, vor denen ich anfangs Angst hatte. Was all diese Krisen am Ende jedoch gemeinsam hatten, ist, dass ich gestärkt aus ihnen heraus gegangen bin. So etwas nennt man Weiterentwicklung. Von dieser Klimakrise können alle profitieren. Wir wissen nur noch nicht wie, weil dies zu wenig kommuniziert wird. Zu häufig sind wir durch die öffentliche Berichterstattung zu sehr damit beschäftigt die ganzen Verbote und das Verzichten zu verdauen. Welche Möglichkeiten sich durch eine klimagerechte Lebensweise auftun, vergessen wir dabei völlig. Ich lese z.B. bei den Scientists for Future, dass ein verstärkter Direktkonsum von pflanzlicher Nahrung den Bedarf an knapper Ackerfläche reduziert, weniger Treibhausgase erzeugt werden und zudem erhebliche Vorteile für die Gesundheit hat (Quellen 10). Eine pflanzenbasierte Ernährung nutzt also Klima, Artenvielfalt und Gesundheit. Es muss in meinen Augen viel stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, inwiefern eine pflanzenbasierte Ernährung eine positive Auswirkung auf unser aller Wohlergehen hat, damit sie von uns Menschen akzeptiert und hingenommen wird.

Weniger ist mehr

Mir persönlich gefällt auch die Idee weniger zu arbeiten und dafür dann mehr Zeit zu haben. Michael Kopatz vom Wupptertal Institut für Klima, Umwelt und Energie bekräftigt den Zusammenhang von Einkommen und Verbrauch: „Es wäre außerordentlich segensreich für den Klimaschutz und den Konsum, wenn die Leute ihre Arbeitszeit etwas verkürzen würden und das verringerte Einkommen hinnähmen.“ Selbstverständlich würde das nur gehen, wenn die Mieten nicht mehr so hoch wären. Die meisten von uns arbeiten ja so viel, weil sie anders gar nicht über die Runden kämen. Aber der Punkt von Michael Kopatz ist: Wer mehr Zeit hat, kann frisches Gemüse selbst kochen oder sogar anbauen, statt es tiefgekühlt zu kaufen oder auf energieaufwendige Fertiggerichte zurückzugreifen. Oder Wäsche aufhängen, statt sie in den energiefressenden Trockner zu werfen (Quellen 11) .

Weniger shoppen zu gehen, ist auch mehr. Schnäppchenjäger, Geiz-ist-geil-Mentalität, Drei-zum-Preis-von-einem und Rabattschlachten sind von vorgestern. Die Mentalität, die durch die Schnäppchenjägerei herangezüchtet wurde, gefällt mir dabei am allerwenigsten. Denn indirekt wird dir beim Kauf eines Schnäppchens suggeriert, dass du dämlich bist, wenn du den richtigen Preis zahlst. Wieso kann man nicht das für ein Produkt zahlen, was es wirklich kostet? Wer billig einkauft, kauft in der Regel zweimal. Deswegen mag ich den Gedanken den Preis pro Nutzung zu bezahlen. Eine hochwertige Hose kann ich dann vielleicht fünf Jahre lang tragen, sofern es mein Körperumfang mitmacht, während eine günstig hergestellte Hose nach vielleicht zwei Monaten ausgetauscht werden muss. Je länger ich die Hose tragen kann, umso mehr reduziert sich ihr Preis pro Nutzung. D.h. dass mich am Ende die in der Anschaffung hochwertigere Hose weniger gekostet hat. 

CO2-Bonus

Wenn wir von einer CO2-Bespreisung sprechen, sollten wir den Gedanken des Bonussystems mitteilen. Also wenn z.B. ein Ackerbauer für Tiernahrung einen Teil seines Feldes zur Wiederaufforstung frei gibt, erhält dieser Mensch eine CO2-Vergütung. Gleiches gilt für Menschen, die erneuerbare Energien zur Verfügung stellen etc.

Dieses Gedankenkarussell in meinem Kopf lässt mich um 2 Uhr nachts aufstehen, um diesen Text zu verfassen. Irgendwas in mir wollte sich was von der Seele schreiben. Er ist nun sehr lang geworden, weil Klimaschutz facettenreich ist. Ich habe ihn an mehreren Morgen geschrieben. In wenigen Minuten ist es 7.30 Uhr. Ich werde gleich in das Zimmer meines Sohnes gehen, um ihn mit „Circle of Life“ zu wecken. Inständig hoffe ich, dass er sowie alle nachfolgenden Generationen, noch viele solcher Morgen erleben werden, ohne von der Hitze erdrückt und gebeutelt zu werden. Ich wünsche mir, dass wir sehr bald in einer Welt ankommen werden, in der Mensch und Natur im Einklang miteinander stehen. Wirtschaftliches Wachstum wird hier eine geringere Rolle spielen. Der Mensch wird ganzheitlich davon profitieren. Das ist die Transformationsaufgabe. Noch ist es nicht zu spät dafür. Aber die nächsten 10 Jahre werden über den Verlauf der nächsten 10.000 Jahre entscheiden.

Quellen

zu 1. o.V.: Der Treibhauseffekt – Natürlicher Schutz und fatale Folge. Aktualisiert am 21.07.2019. Auf: BR Wissen. https://www.br.de/klimawandel/treibhauseffekt-kohlendioxid-methan-co2-strahlung-100.html, aufgerufen am 09.07.2021

 zu 2: Das Gedanken-Experiment startet in Minute 22 der Podcast-Folge.

zu 3:  Das Bild mit der Kaffeetasse habe ich dem Interview zwischen Peter Wohlleben und Sven Plöger aus dem Peter und der Wald Podcast entnommen. Im Original stammt es wohl von Prof. Dr. Volker Quaschning.

zu 4:  Vgl. Timothy M. Lenton , Johan Rockström , Owen Gaffney , Stefan Rahmstorf , Katherine Richardson , Will Steffen & Hans Joachim Schellnhuber: Climate tipping points — too risky to bet against. Erschienen am 09.04.2020. Auf: nature.com. https://www.nature.com/articles/d41586-019-03595-0, aufgerufen am 26.08.2021

zu 5:  Prof. Stefan Rahmstorf mit Prof. Anders Levermann, Prof. Ricarda Winkelmann, Dr. Jonathan Donges, Levke Caesar, Dr. Boris Sakschewski, Dr. Kirsten Thonicke, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK): Kipppunkte im Klimasystem. Erschienen im Juni 2019. Auf: pik-potsdam.de. http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Kipppunkte%20im%20Klimasystem%20-%20Update%202019.pdf aufgerufen am 09.09.2021

zu 6:  Dr. Gregor Hagedorn und Autor*innen der Scientists for Future: Der Klimawandel, Fokus: Kipp-Punkte, Version: 23. August 2021, Folie 26, https://files.scientists4future.org/Themen/2__Klimawandel/2__PDF_(Export)/S4F-Klima_Kipp-Punkte_-_Einsteiger_–_74_Folien_–_2021-08-23.pdf, abgerufen am 09.09.21

zu 7:  Ebda., Folie 79

zu 8:  o.V.: 30 Milliarden Euro für den Wiederaufbau?. Stand: 10.08.2021 07:56 Uhr. Auf: tagesschau.de, https://www.tagesschau.de/inland/flut-hilfsfonds-101.html, aufgerufen am 26.08.2021

zu 9:  Das Interview zwischen Luisa Neubauer und Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese ist Teil einer Podcast-Episode des 1,5 Grad-Podcastes. Das Interview startet ab Minute 18.

zu 10:  o.V.: Fakten. Auf: de.scientists4future.org, Fakt 21, https://de.scientists4future.org/ueber-uns/stellungnahme/fakten/, aufgerufen am 26.08.2021

zu 11:  Vgl. Dr. Eckart von Hirschhausen, Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben, dtv Verlagsgesellschaft, München, Originalausgabe 2021, S. 305