Was in dieser Zeit vor allen Dingen fehlt ist Bewegung und Begegnung. Nach Wochen im Homeoffice war klar: wir müssen zusammen kommen, uns bewegen, in den Austausch gehen und zusammen Ideen entwickeln. Aber wie soll das funktionieren? Mir wurde bewusst: wir sollten ein #innovationcycle machen und nach einer kurzen Abstimmung mit Sven Hermann von den LogistikLotsen war klar – genau das würden wir tun. 10 Menschen, 10 Fahrräder, drei Stationen in Oldenburg und ein Thema: die Grenzen und Chancen von Remote Work.
Innovation Cycle – was es damit auf sich hat
Wir hatten das allererste Innovation Cycle mit Sven bereits vor gut einem Jahr in Bremen pilotiert. Was passiert wenn Menschen gemeinsam in Bewegung sind – auf dem Rad – und an verschiedenen Orten Dinge erarbeiten? Das war unsere Kernfrage und wir merkten schnell: es ist anders, abwechslungsreicher – bewegter und bewegender – und sehr viel interaktiver, als jedes andere Veranstaltungsformat. Sven entwickelte in der Folgezeit ein assoziatives Brainstormformat. Ein überdimensionales Teamrad auf LKW-Plane, das man von allen Seiten betreten und darauf gemeinsam Ideen skizzieren kann. Einen Piloten dazu, haben wir bei Cargobike Festival in Groningen durchgeführt. Beides zusammen hatten wir bis dato noch nicht ausprobiert und so stand in Oldenburg eine Premiere an.
Nicht überall in Oldenburg ist das Fahren in der Grube sp entspannt wie hier im Nordosten Oldenburgs auf dem Weg zur dritten Innovation Cycle Station. Ein wichtiges Learning für die kommenden Veranstaltungen. Denn das Rad fahren ist ein wichtiger Bestandteil des Formats.
Premiere in Oldenburg
Aufgrund der geltenden Corona-Regeln waren wir auf zehn Teilnehmer begrenzt und mussten zu jeder Zeit Mindestabstände einhalten. Unter den gegebenen Umständen ist das Innovation Cycle eine ideale Veranstaltung: draußen und mit der Möglichkeit zusammen zu sein ohne dicht zusammen stehen zu müssen. Nach dem Brainstorming auf der Dobbenwiese mit Hilfe des Teamrads, haben die Dreier-Teams ihre favorisierte Idee mit aufs Rad zur nächsten Station genommen. In den Räumen und auf den Möbeln von Movable Space, wurden die noch rohen Ideen ausgestaltet und näher beschrieben. Die flexiblen Möbel von Ralph Tonn und die Räumlichkeiten am Oldenburger Hafen boten dafür ideale Voraussetzungen. Zwischen den einzelnen Stationen per Rad bot sich für alle Teilnehmer in wechselnden Konstellationen die Möglichkeit in Bewegung und den weiteren Austausch zu kommen. Viele neue Aspekte im Rahmen des Ideationformats entstanden in diesen Gesprächen und so auch auf dem Weg zur nächsten Station.
Der Moment der Ankunft in der Industriehalle, die künftig von jungen Unternehmen genutzt werden soll. Die Oldenburger Gründeruni, hat hier im Stadtnorden ein geeignetes Objekt für das Pilotvorhaben mit ausgebauten Seecontainern gefunden.
Oldenburger Gründeruni mit Pilotprojekt
Ziel dieser Etappe war eine riesige Industriehalle, deren Umnutzung zu einer Art Gründercampus im vollen Gange ist. In Container sollen junge Unternehmen ein zu Hause finden und die Halle selbst Raum für Veranstaltung, Co-Working und Begegnung bieten. Die Teilnehmer des Innovation Cycle radelten in die Halle, Benny Hartwig vom An-Institut der Oldenburger Uni erläuterte die Hintergründe, bevor sich die Teilnehmer in Gruppen in die übergroßen leeren Seecontainer zum Diskutieren zurück zogen. In der großen Runde wurde zum Schluss unter dem Eindruck dieser sehr analogen Veranstaltungen – selbst das Graphic Recording fand mit Stift auf Papier statt – die Ideen und Erfahrungen rund um Remote Work und neue Arbeitsweisen in einem Expertengespräch diskutiert.
Das Spiel mit Nähe und Distanz: wie gelingt es trotz räumlicher Distanz, Nähe aufzubauen. Sven Hermann ließ sich spontan von den Containern inspirieren und bat die Teilnehmer zum sehr praktischen Dialog zu diesem Spannungsfeld.
Innovation Cycle – gerne mehr
Nicht nur für die Teilnehmer sondern auch für das Organisationsteam war dieses Innovation Cycle eine Premiere. Ein neuerlicher Pilot eines noch jungen Formats, dass unter dem Eindruck und aktuellen Einschränkungen der derzeitigen Situation sehr gut geeignet war, um Ideen zu entwickeln und in den interdisziplinären Austausch zu gehen. Ganz analog und sehr bewegt. Aufgrund der Rückmeldungen der Teilnehmer und Reaktionen darüber hinaus, denken wir bereits jetzt an eine Neuauflage.