Alles rund ums Radfahren begeistert mich und für lange Touren, habe ich ein besonderes Faible. Ich mag es unterwegs zu sein und in Verbindung. Ist das mit Cyclointuitio gemeint? Als ich „Jack“ kennen lerne, erfahre ich mehr durch Zufall, dass sie eine Reise per Rad um die Welt plant. Was erst einmal wie ein geflügeltes Wort klingt, erweist sich im Weiteren als handfestes Vorhaben. Es gibt eine Webseite mit dem Bild einer lachenden Radlerin vor einer Weltkarte, auf der eine rote Route verzeichnet ist. Aber das sei, erklärt sie mir auf Nachfrage, nur eine „Illustration“. Und doch ein „weltweiter Fahrrad-Trip, ohne Flüge, ohne feste Zeiten und Ziele“, schreibt sie weiter. Das ist im Juli 2018 und erst im März diesen Jahres realisiere ich, dass Jack tatsächlich los gefahren und schon seit August unterwegs ist. Hatte sie mir eigentlich gesagt, wie sie wirklich heißt? Die ganze Geschichte, ist irgendwie für mich trotz allem nicht richtig zu fassen. Eine Frau, eine Idee, eine Radtour um die Welt und tief in mir die Begeisterung für diese unfassbare Geschichte. Die ich hier versuche zu fassen zu bekommen.
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Cyclointuitio – per Rad in die Welt
„Am liebsten würde ich überall hinfahren“, schreibt Jack. Mittlerweile ist sie in Georgien angekommen. Während ich mir Fernseh-Dokus anschaue und auf Googlemaps schaue, wo Tiflis ist, postet sie eine Insta-Story von einem Riesenbike bei der Critical Mass in der georgischen Hauptstadt. Die Cyclointuitio-Webseite ist jetzt dreisprachig und füllt sich mit den unterschiedlichsten Beiträgen. Jack wollte nie alleine fahren und ich lese nach, wie sich die gemeinsame Reise mit Adrian ergeben hat. Über 10.000 Kilometer in 11 Ländern liegen schon hinter den beiden. Und Jack ist fleißig – nicht nur was das Übersetzen angeht – die gesamte Webseite gibt jetzt einen guten Einblick in die Tour, eine Karte zeigt den tatsächlichen Verlauf und zahlreiche Artikel berichten von den Hintergründen.
Das Unfassbare an der Geschichte
Normalerweise haben Geschichten eine oder mehrere Hauptpersonen. In diesem Falle sind es zwei. Jack und Adrian – die aber in Wirklichkeit ein bisschen hinter der eigentlichen Geschichte zurück stehen. Auf die Frage warum, antwortete Jack einmal: „Es ist wahr, dass ich mich ein wenig verstecken und eher auf die Initiative zur Zusammenarbeit als auf mich hinweisen möchte.“ Diese Initiative wird für mich erst nach und nach verständlich und die Geschichte – auch weil sie etwas in mir auslöst und eine Sehnsucht bedient – wird irgendwie „erzählbar“. Mir scheint, dass das unfassbare daran ist, sich einfach so aufs Rad zu setzen und los zu fahren. Ohne Ziel, ohne Plan, mit dem Wunsch und der einfachen Möglichkeit, Menschen kennen zu lernen, in Verbindung zu treten und die Welt zu erfahren so wie sie eben ist. Und eben am liebsten überall hin zu fahren.
Cyclointuitio und Cyclointuitieurs
Jack verwirklicht einen Traum. Und teilt ihn mit allen, die auf sie aufmerksam werden. Es ist ein Traum, der auf die eine oder andere Art und Weise auch in mir selbst schlummert. Und ich musste das in dieser Klarheit erkennen, um darüber schreiben zu können. Diese Tour hat irgendwie keinen richtigen Anfang, kein Ziel und kein Ende. Die Protagonisten sind nicht richtig zu fassen, sie sind einfach nur da draußen unterwegs „irgendwo“ in der Welt. Manchmal verliere ich sie für Wochen aus dem Blick und dann rufen sie sich mit einem Post in Erinnerung.
Noch nie, sei sie so lange Fahrrad gefahren. „Bei allen physischen und mentalen Herausforderungen,“ schreibt Jack „denke ich jedoch, dass das größte Abenteuer … die Menschen sind! Lerne Menschen kennen, lerne von Menschen und fühle, dass wir alle gleich, aber verschieden sind!“
An unbelievable story
Everything about cycling inspires me and especially long tours catch my interest. I love to be on the run and stay in contact. Is this cyclointuitio? When I get to know „Jack“, I find out more by chance that she is planning a bicycle trip around the world. What sounds like a metaphor at first turns out to be a tangible project. There is a website with a picture of a laughing cyclist in front of a world map with a red route. But that, she explains to me when asked, is only an „illustration“. And yet a „worldwide bike trip, without flights, no date and no destination“, she continues. That is in July 2018 and it was in March of this year I realized that Jack had actually started and had been on the road since August. Did she actually tell me what her real name was? The whole story is somehow difficult for me to grasp anyway. A woman, an idea, a bike tour around the world and deep within me the enthusiasm for this unbelievable story. Which I’m trying to grab here.
Cyclointuitio – ride the world
„I want to go everywhere,“ she writes. In the meantime she has arrived in Georgia. While I watch TV documentaries and ask google maps where Tbilisi is, she posts an insta story of a giant bike at the Critical Mass in the Georgian capital. The Cyclointuitio website is now trilingual and fills with a wide variety of articles. Jack never wanted to drive alone and I read about how Adrian joined her. The two cycled already over 10,000 kilometers in 11 countries. And Jack is hardworking – not only when it comes to translating – the entire website now gives a good insight into the tour, a map shows the actual course and numerous articles report on the background.
The unbelievable about it
Usually stories have one or more main characters. In this case there are two. Jack and Adrian – who actually stay behind the original story. When I asked why, Jack once replied: „It is true I want to hide a bit and emphasize on the collaboration initiative rather than on me.“ This initiative is only gradually becoming understandable to me and the story – also because it triggers something in me and serves a longing – somehow becomes „accessible“. It seems to me that the unbelievable thing is to just sit on the bike and start riding. Without a goal, without a plan, with the desire and the easy way to get to know people, to connect and to experience the world as it is. And preferably to go everywhere.
Cyclointuitio und Cyclointuitieurs
Jack makes a dream come true. And share it with everyone who becomes aware of it. It is a dream that slumbers in myself in one way or another. And I had to recognize that in this clarity to be able to write about it. This tour somehow has no real beginning, no goal and no end. The protagonists are hard to grasp, they are just out there „somewhere“ in the world. Sometimes I lose sight of them for weeks and then they recall themselves in a post.
Never, has she been riding a bicycle for so long. „Despite all the physical and mental challenges,“ Jack writes, „I think the greatest adventure is … the people! Get to know people, learn from people and feel that we are all the same but different!“