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Blogbeiträge / Menschen Unternehmen

Per Drohne den „Problemraum“ erkunden

Es ist kalt und windig hier draußen. Hatte ich irgendwie nicht bedacht, als ich den Termin zugesagt habe. Und allen anderen scheinen besser vorbereitet zu sein als ich. Sowohl Immo und Basti, die heute mit der Drohne fliegen, als auch die Teilnehmer der Auftraggeberseite, die ohnehin regelmäßig draußen sind und entsprechende, wetterfeste Kleidung standardmäßig tragen. Die beiden Drohnenpiloten kennen das schon: wenn die Bäume kein Laub mehr tragen und gute Aufnahmen möglich sind, pfeift meist der Wind auch über die freie Fläche. Daher tragen die beiden Mützen und sogar Skihosen, Denn obwohl die Befliegung mit der Drohne schneller und effektiver ist als zum Beispiel eine Begehung, dauert es doch einige Zeit bis alles „im Kasten“ ist. Ich bin hier, weil ich gelernt habe, dass man draußen vor Ort viel mehr sieht, erfährt und am Ende auch versteht, als wenn man sich ans Telefon setzt oder für sich alleine oder im Team Gedanken macht. Ich bin im so genannten Problemraum unterwegs und möchte wissen, welche Alternativen es für unsere Lösungsidee gibt.  Ich möchte verstehen, wie unsere potenziellen Kunden ticken. Und ich erfahre in diesen Stunden vor Ort tatsächlich viel mehr als ich in der gleichen Zeit im Büro in Erfahrung hätte bringen können. Meist folge ich mit dieser Vorgehensweise einem gesunden Instinkt. Aber natürlich gibt es dazu auch valide theoretische Grundlagen.

Customer Insights: den Leuten zuhören

Drohnen beim Fliegen zuzusehen ist für mich kein Selbstzweck: ich möchte verstehen, wie im echten Leben Probleme gesehen und gelöst werden. Und im aktuellen Fall gibt es verschiedene Lösungswege mit unterschiedlichen Herausforderungen. Vor allen Dingen geht es mir bei solchen Außenterminen um den Kontakt zu den Menschen. Wie bewerten sie die Situation, welche Lösungen kommen für sie in Betracht, wie groß ist das Problem und wie gut die Alternativen. Solche Gespräche und Situationen, habe ich in den letzten Jahren immer wieder aufgesucht und viel daraus gelernt. Nicht oft, aber doch immer wieder, muss man sich dafür rechtfertigen, dass man auf diese Art und Weise „Kundenstimmen“ einfängt. Das hat meines Erachtens damit zu tun, dass der Wert der Informationen – auch der, der sich durch das konkrete Erleben und das Mitmachen und nicht nur durch die Gespräche ergibt – massiv unterschätzt wird. Von manch einem wird es vielleicht sogar belächelt. Weil man ja eigentlich schon alles weiß, um zu einer Lösung zu kommen.

QLEX-Drohne: Startet senkrecht, fliegt wie ein Flugzeug und braucht dabei sehr wenig Energie

Lösungsraum und Problemraum

Und eben hier liegt die Herausforderung. Die meisten Menschen kümmern sich nicht um unsere spezifische Lösung. Und sei sie noch so gut. Sie interessieren sich für ihr eigenes Problem.  Und nur wenn dieses Problem groß genug ist und die Alternativen versagen, haben wir mit einer guten Lösung eine Chance zusammen zu kommen. Und aus diesem Grund erscheint es mir wichtig, so unmittelbar wie nötig und so effizient möglich in den Problemraum vorzudringen und mir ein eigenes Bild zu machen. An diesem Morgen habe ich neben der spannenden Technik insgesamt mit vier unterschiedlichen Anspruchsgruppen zu tun gehabt. Aufraggeber, Erfassungsdienstleister, Datendienstleister, Unterauftragnehmer. Alle waren super aufgeschlossen, weil wir etwas Neues ausprobiert haben und entsprechend auskunftsfreudig, wenn man konkret nachgefragt hat. Wie wurde das bislang gelöst? Welche Alternativen wurden betrachtet? Was darf so eine Lösung kosten? Was kosten Alternativen? Kann man das ganze auch lassen oder hätte das Folgen? Welche?

Der „Senkrechtstarter“ steht im Mittelpunkt meines Außentermins: ich höre zu, frage viel und lerne

Herausforderung Übertragung

Im Team und damit innerhalb des Projektrahmens, besteht die Herausforderung, die Informationen aus den Gesprächen und Erfahrungen so gut es geht und leicht verständlich transparent zu machen. Im konkreten Fall, habe ich mich dazu entschieden mit Sketchnotes – Bilder der Menschen mit Funktion und zentralen Aussagen – zu arbeiten. Für Profile oder Personas, wäre es in diesem ersten Stadium der Entwicklung und ggf. Verifizierung von Hypothesen noch zu früh. Und die identifizieren relevanten Ansprechpartner können später immer noch weiter ausgebildet werden. Entlang von User Storys, anhand von Empathie Maps oder tatsächlich mit Hilfe von Personas. 

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Hypothesen überprüfen

Ziel ist es, sobald wie möglich die eigenen Hypothesen zu überprüfen. Ist das Problem wirklich relevant, oder wäre es nur schön wenn jemand unsere Lösung kaufen würde? Noch sind wir in Vorbereitung eines Prototypen, aber auch den wollen wir so schnell wie möglich „in der echten Welt“ verproben und dabei wiederum den Menschen zuhören. Auch in diesem Zusammenhang, durfte ich in den letzte Jahren umfangreiche Erfahrungen machen. Spannend zu beobachten ist dabei, wie gerne die Menschen sich einbinden lassen und Auskunft geben. Egal, ob es sich um einen Prototypenworkshop oder ein Barcamp handelt. Und auf der anderen Seite – auf der Entwicklerseite – kann auf diese Art und Weise viel schneller reagiert und iteriert werden. So werden aufwendige und damit teure Fehlentwicklungen vermieden und sehr viel schneller Lösungen entwickelt, die tatsächlich ein relevantes Problem lösen.

Wer mehr über die Drohne von Immo und Bast erfahren möchte, findet Infos hier: https://qlex.one