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Ich bin noch nicht einmal auf dem Weg nach Brooklyn und doch bin ich irgendwie schon fast da. Meine Mannschaft hat heute ihr Auftaktspiel, während ich im Zug von Nürnberg in den Norden Deutschlands sitze: in New York wird dieses Jahr eine „Summer League“ gespielt und ich bin dabei. Eigentlich treffen sich die spieler mittags am „Pit“, dem traditionellen Poloplatz in Chinatown. Dort wo Matt mir vor zwei Jahren sein Rad geliehen hat, damit ich ein bisschen mitspielen kann. Und jetzt sind wir in einem Team. In Echtzeit bekomme ich mit, wie di Planungen umgeworfen werden und alle sich auf den Weg zum neuen Court in der Cherry Street machen. Ich kann es kaum erwarten, dabei zu sein. Das alles ist so konkret und doch seltsam surreal. Habe manchmal das Gefühl, mein Leben steht Kopf. Schwanke dann zwischen „das wird mir alles viel zu viel“ und „ich kann davon nicht genug bekommen“.
Summer League NYC
Die Idee kam vor ein paar Wochen auf und wurde in der NYC Facebook-Gruppe diskutiert. Neben dem normalen Pick-up und Trainingsspielen sollte ein Turniermodus entwickelt werden, für die zahlreichen Bikepolo-Spieler in der Stadt. Ein Squad-Format, das es erlaubt in wechselnder Besetzung jeweils drei gegen drei regelmäßig zu spielen. Ähnlich wie bei manchen Shuffle-Turnieren, so oft wie es die Teams möglich machen können. Ich habe mich mit als erstes eingetragen, weil ich den ganze Juli vor Ort sein werde und ohnehin viel, viel Bike-Polo spielen wollte. Meine Unterkunft liegt irgendwo zwischen den drei Polo-Courts der Stadt – in Brooklyn mit Blick auf die Manhattan Skyline. Einer der Courts ist nur fünf Minuten weit weg, die anderen schnell über die Manhattan-Bridge erreichbar.
Wenn Träume wahr werden…
…gibt es m.E. zwei erstaunliche Effekte. Fangen wir mit dem negativen an: eine innerer Stimme oder vielleicht auch Stimmen von außen erklären, dass es sich bei allem nur um Spinnereien und „Luxus“ handelt. Ich nenne das einmal den inneren (oder äußeren) Miesmacher. Der ist sicher für etwas gut – als eine Art Rückfallebene falls etwas schief geht (wusste ich doch, dass das nichts reelles ist), aber vor allen Dingen ist er das was der Name schon sagt: mies. Der Miesmacher verhindert, hält zurück, streut Bedenken.
Auf der anderen Seite – und wenn man das selber nicht gut kann, kommt dies eher von außen, als von innen – gibt es die Fürsprecher. Die, die Dir signalisieren dass sie das was Du tust inspirierend, spannend und überhaupt nicht verwerflich finden.
Bikepolo changed my life
Auf diese Stimmen darf man hören. Und man kann froh sein, wenn es sie gibt – von tollen offenen Menschen, die ohne Missgunst andere in verrückten Ideen bestärken. Danke dafür an alle, die sich angesprochen fühlen. Nun also Brooklyn und Bikepolo in New York. Wer hätte das gedacht, als wir vor 2010 auf dem Hof der Grundschule in Büppel angefangen haben Bikepolo zu spielen. Seither hat sich so viel verändert und ich behaupte, dass der Sport bei all diesen Veränderungen nicht nur eine Nebenrolle gespielt hat.
Diesen Sommer spielen knapp 40 Leute die Summer League in NYC. Sechs Teams mit jeweils fünf bis sechs Spielern. Und ich bin dabei. Verrückter Scheiss…
English version:
I’m not even on my way to Brooklyn and yet I’m almost there. My team have their opening game today, while I’m sitting on the train from Nuremberg to the north of Germany: in New York this year a „Summer League“ is played and I’m there. Actually, the players meet at lunchtime at the „Pit“, the traditional Court in Chinatown. Where Matt lent me his bike two years ago, so I can play a bit. And now we are in a team. In real time, I get to see how the plans are being overturned and everyone is heading to the new Court on Cherry Street. I can not wait to be there. All this is so near and yet strangely surreal. Sometimes I feel like my life is upside down. Then waver between „that gets too much for me“ and „I can not get enough of it“.
Summer League NYC
The idea came up a few weeks ago and was discussed in the NYC Bikepolo Facebook group. In addition to the normal pick-up and training games, a tournament mode was to be developed for the many bike polo players in the city. A squad format that allows you to regularly play three to three in alternating cast. Similar to some shuffle tournaments, as often as the teams can do. I registered with the first because I’ll be there all July and already wanted to play a lot of bike polo. My lodging is somewhere between the city’s three polo courts – in Brooklyn, overlooking the Manhattan skyline. One of the courts is only five minutes away, the others quickly reachable via the Manhattan Bridge.
Dreams come true
Dreams coming true have two amazing effects, I think. Let’s start with the negative: an inner voice, or perhaps voices from outside, explain that everything is just spinning and kind of „luxury“. I call this one the inner (or outer) spoiler. He is certainly good for something – as a kind of fallback if something goes wrong (he could tell: „I knew that this is not real“), but above all, he is: lousy. The loafer prevents, holds back, raises concerns.
On the other hand – and if you can not do that yourself well, it’s more from the outside than from the inside – there are the advocates. Those who signal that you find what you are doing inspiring, exciting and not at all objectionable.
Bikepolo changed my life
You can hear these voices. And you can be happy if they exist – of great, open-minded people who cheerfully encourage others in crazy ideas. Thanks for all who feel addressed. Now Brooklyn and bike polo in New York. Who would have thought that when we started to play bike polo at the primary school in Büppel before 2010? Since then, so much has changed and I maintain that in all these changes, sport has not only played a secondary role.
Almost 40 people are playing the Summer League in NYC this summer. Six teams of five to six players each. And I’m there. Crazy shit …