Manche Dinge halten ewig – und manche eben nicht. Als ich vor mittlerweile zehn Jahren mit einem Freund zu einer Radtour ins Baltikum aufbrach, war es Zeit für einen neuen Satz Reifen. Leichtläufig sollten sie sein und gleichzeitig pannensicher. Wussten wir doch, dass gefürchtete Schotterpisten unweigerlich auf unserem Weg liegen würden. Irgendwo auf der Kurischen Nehrung fing damals meine Kette an zu springen. Schon bald war sie auf keinem Ritzel mehr zu fahren. Am kommenden Tag musste ich Kette, Ritzel und die komplette Kurbelgarnitur austauschen. Den Antriebsstrang tausche ich seither regelmäßig komplett von vorne bis hinten durch. Der Reifen hat indes erst jetzt – wie gesagt nach zehn Jahren – das Zeitliche gesegnet und damit seinem Namen alle Ehre gemacht…
Zehn Jahre ist das schon her: Auf der Tour durchs Baltikum musste sich der Marathon zum ersten Mal beweisen.
Marathon-Reifen
Ich habe den Schwalbe Marathon schon früher sehr gemocht. Nicht nur wegen seiner unaufdringlichen Gestaltung (es gab in nur wenige komplett schwarze Reifen in den 80igern), sondern auch wegen der Abrolleigenschaften, der Laufruhe und der Haltbarkeit. Als eine Tour durchs Baltikum mit voller Ausrüstung anstand, fiel es mir daher nicht schwer, mich für den damals neuen „Evolution“ des Schwalbe-Marathonreifens zu entscheiden. Zumal dieser eine zusätzliche Kevlar-Schicht für den Pannenschutz aufzuweisen hatte. Und wir wussten, es kommen auf den knapp 800 Kilometern von Lettland über Litauen in den Nordosten Polens unwegsame Strecken auf uns zu. Diese Tour haben die Reifen gut überstanden und auch alle Herausforderungen der folgenden Jahre. Ich weiß nicht: habe ich damals 40 oder 50 Euro pro Reifen bezahlt? Auf jeden Fall wären das dann rund 5,- Euro pro Jahr. Denn jetzt nach zehn Jahren hat das Hinterrad den Geist aufgegeben. Die Oberfläche wird brüchig und ich wurde durch eine Unwucht darauf aufmerksam. Darum gehe ich davon aus, dass auch der zweite Pneu bald zum Tausch ansteht. Wiederum gegen einen Marathonreifen. Denn die Leistung war überzeugend. Plattfüße hatte ich in der ganzen Zeit nie und an den guten Laufeigenschaften hat sich nichts spürbar verändert.
Alles neu, macht der Mai: Kette, Ritzel und Kettenblatt vorne. Zum wiederholten Male – der Marathon hielt zehn Jahre
Verschleissteil Antriebsstrang
Ich kann mich gut daran erinnern, dass es früher oftmals reichte die Kette zu tauschen und man dann erst nach weiteren einigen hundert oder tausenden Kilometern bei der Kettenschaltung auch das hintere Ritzel erneuern musste. Zwei Ketten, ein Ritzel könnte eine Faustformel gewesen sein. Das änderte sich: nicht nur die Ketten wurden mit der steigenden Gangzahl schmaler und damit anfälliger. Auch das Material wurde wohl zunehmend minderwertiger. Nach einigen Tauschaktionen Kette samt Ritzel, muss heute in aller Regel wohl auch das vordere Kettenblatt getauscht werden. Ist dies nicht einzeln möglich, tauscht man gleich die ganze Kurbelgarnitur. Den Komplettttausch habe ich auch erst wieder diese Woche durchgeführt. Und ich glaube es war damals tatsächlich auf dieser Baltikumtour, dass ich dies zum ersten Mal durchgeführt habe. Und seither regelmäßig, je nach Qualität des verbauten Materials schon nach einigen tausend Kilometern. Nichts hält ewig, aber der Antriebsstrang bei Kettenschaltungen ist davon meilenweit entfernt.
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