Ein gutes Dreiviertel Jahr habe ich jetzt diese Seite, schreibe regelmäßig und bin wahrscheinlich „öffentlicher“ als je zuvor. In dieser Zeit habe ich viel gelernt und auch wichtige Erfahrungen gemacht, ausprobiert und beobachtet. Trotzdem stelle ich mir manchmal die Frage: warum das alles? So als müsste es einen guten Grund geben, sich zu öffnen, auszuprobieren und zu präsentieren. Besser finde ich persönlich aber die Frage: „Warum eigentlich nicht?“ Denn so herum öffnet sich die Fragestellung auf einmal in Richtung Zukunft. Und die Zukunft ist neben der Gegenwart die Zeit, die mich noch am meisten beschäftigen wird.
Dennoch habe ich wenig Lust mich mit Algorithmen, Trends oder zum Beispiel Suchmaschinen (Stichwort SEO) zu beschäftigen. In Sachen Aufmerksamkeit und Follower ist das vielleicht zu kurz gedacht. In Bezug auf ausprobieren und den eigenen Impulsen folgen, macht es für mich nach wie vor Sinn. Ich will mich zunächst nicht den Regeln verschiedener Netzwerke unterwerfen. Lieber probiere ich noch aus und sehe mich selbst nach wie vor in der Findungsphase. Eines ist aber schon jetzt für mich klar geworden: das mit den Fahrrädern ist mehr als eine Randerscheinung. Da habe ich wirklich nachhaltig einen an der Waffel – im positiven Sinne.
Probieren geht über studieren
Ich war gefangen. In einer Dauerschleife aus Konjunktiven. Hätte, würde, könnte. Und so wäre es wahrscheinlich immer weiter gegangen, hätte ich nicht einfach angefangen, Widerstände überwunden, einfach gemacht. Darauf los geschrieben, eine Webseite gebaut und ausprobiert. Das war und ist genau der richtige und wesentliche Schritt und die Antwort auf die richtige Frage „Warum eigentlich nicht?“ Seither entfaltet sich alles. Online wie offline. Ich denke und handle nicht mehr in der begrenzenden Fragestellung, aus welchem Grund ich etwas tun sollte. Ich brauche keinen Grund. Ich mache einfach und sammle dabei wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen. Das ist nichts besonderes? Für mich ist es das. Vor allen Dingen, wenn ich mir überlege, dass es immer hätte so weiter gehen können. Mit dem Konjunktiv.
Wofür ist das gut?
Ich hätte noch Jahre an dieser Schwelle zur Umsetzung verharren können und es wäre nichts Produktives dabei heraus gekommen. Nur dadurch, dass ich ins Machen gekommen bin, hat sich etwas bewegt. Und wenn es nur für mich ist. Ich schreibe regelmäßig, fotografiere und stehe selbst vor der Kamera. Ja klar, das hätte ich auch alles analog und im stellen Kämmerlein mit mir ausmachen können. Und glaub´ mir das habe ich über Jahre getan. Der entscheidende Punkt ist aber: ich bekomme eine Rückmeldung. Und auch wenn es mir (noch nicht) wichtig erscheint, Breite herzustellen oder ein bestimmtes Maß an Aufmerksamkeit zu erzeugen – ich kann mich mit dieser Resonanz entwickeln. Wie gesagt: ich muss mich dafür nicht an die Spielregeln bestimmter Anbieter halten. Mit dem eigenen Blog bin ich ohnehin frei, dass zu tun was ich gerne möchte.
Facebook, Instagram & Co.
Dieser Blog ist wie das Angebot einer Barcamp-Session: ich habe etwas zu erzählen, ich mache Erfahrungen und kann etwas lernen. Willst Du mir zuhören und mit mir diskutieren? Die Einladung steht. So einfach und doch so effektiv. Ich behaupte nicht, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe. Aber das worüber ich schreibe und die Bilder die ich veröffentliche haben in aller Regel etwa mit mir zu tun. Und damit auch mit Veränderung, Lernen und Entwicklungen. Es tut mir gut dabei eine gewisse Öffentlichkeit nicht zu scheuen. Ja und ich musste auch ein Gefühl für Privatheit entwickeln. Aber sich aus allem heraus zu halten, weil es – wie ich so oft höre – sonst zu viel würde, unübersichtlich oder zu persönlich? Wovor sollte ich Angst haben?
Das mit den Fahrrädern
„Weil mich alles rund ums Fahrrad besonders elektrisiert, wäre es schon erstaunlich, wenn das hier keine Rolle spielen würde…“ steht auf der Titelseite. Das ist wohl mit der Erfahrung der letzten Monate hoffnungslos untertrieben. Fahrräder begeistern mich. Fragen rund um das Thema Radverkehr, Bike-Culture, Bike-Polo, neue Räder, alte Räder, Menschen die sich mit neuen oder alten Rädern beschäftigen. Das ist meine Passion. Ich weiß nicht warum und es hat auch keine vorgefertigte Richtung. Ich passe für mich selbst in keine Schublade, bin weder „Technikfreak“ noch Bastler oder Händler. Ich bin einfach fahrradbegeistert. Und es ist, als hätte ich mir das selbst zeigen müssen…
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