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Blogbeiträge

Placemaking – Platz für Bikepolo und mehr

Bikepolo ist ein absoluter Nischensport – auf dem „platten Land“, in einer Kleinstadt wie dem friesischen Varel, vielleicht mehr noch als in mancher Großstadt. Und doch profitieren die Aktiven hier von funktionierenden gesellschaftlichen Allianzen zwischen Kommune, Institutionen und Vereinen. Als vor wenigen Monaten der langjährig genutzte Outdoor-Platz den Vorarbeiten für einen Gebäudeneubau weichen musste, stand von jetzt auf gleich keine geeignete Außenfläche für den Bikepolo-Sport mehr zur Verfügung. Zeit, sich auf die Suche nach einer neuen, tragfähigen Lösung für die Sommermonate zu machen. Zu diesem Zeitpunkt, war alles andere als klar, dass diese Suche erfolgreich sein würde. Und selbst wenn man ein geeignetes Areal finden würde, waren auf jeden Fall Banden für ein regelmäßiges Training erforderlich – mit entsprechenden Kosten oder sogar baulichem Aufwand. Insgesamt keine guten Voraussetzungen für eine Handvoll Menschen. Dank guter Gespräche und daraus resultierenden Ideen, gibt es jetzt eine Lösung. Bei der auch das Thema Umnutzung und Stadtraumgestaltung – Placemaking – eine entscheidende Rolle spielen.

Exkurs: Was es mit Placemaking und Planung auf Augenhöhe auf sich hat, erfahrt ihr hier

Stadtumbau West

Das Areal, dass bald in die nähere Auswahl kam, ist teil eines ehemaligen Kasernengeländes. Die Freifläche war tatsächlich ehemals der Hubschrauberlandeplatz des Bundeswehrstandorts im Nordwesten der Stadt. Und er blieb in großem Teilen, und trotz der umfangreichen Umnutzung des restlichen Geländes, mehr oder weniger ungenutzt. Die Stadt hat bereits im vergangenen Jahr die Umgestaltung zu einer Veranstaltungsfläche beschlossen und die Umsetzung dieser Idee steht jetzt unmittelbar bevor. Das die Lage und die Gestaltung – insbesondere der Oberfläche, mit den Anforderungen des Bikepolo-Sports zusammen passen, ist eher Zufall. Das wir aus der Trendsport-Nische heraus von dem geförderten Vorhaben unmittelbar zum Beispiel durch Beleuchtung und Unterstellmöglichkeiten für Material profitieren, ist insofern ein absoluter Glücksfall. Und so kommt es, dass wir in Zukunft auf einem neu gestalteten Platz Bikepolo spielen, dessen fast plane Oberfläche den Ingenieuren bereits Kopfzerbrechen bereitet hat, als noch kein Poloball bei den Überlegungen „im Spiel“ war. Und ein kleiner Verein, auf diese Art und Weise einer der ersten regelmäßigen Nutzer einer neu gestalteten urbanen Fläche wird.

Bild: Stadt Varel

Mobile Banden als Lösung

Blieb noch die Frage mit den Banden. Ohne Spielfeldbegrenzung würde der benannte Ball ungehindert auf dem Fußballplatz großen Areal seine Bahnen ziehen. Fest installierte Banden sind nicht nur teuer und unter Umständen mit hohem Unterhaltungsaufwand verbunden – sie stören auch weitere, angedachte temporäre Nutzungen. Aus diesem Grund fiel die Wahl auf mobile Banden, die flexibel eingesetzt werden können. Und zwar nicht nur an diesem Ort, sondern auch auf alternativen Flächen. Und auch nicht nur zu diesem Zweck, sondern auch für andere Sportarten. Die jetzt ausgewählten Banden, kommen vom Floorball – einem anderen Trendsport. Und sind zum Beispiel auch für Kleinfeldfußball geeignet. Sie können platzsparend mit einem Hänger oder Transporter transportiert und in einem Container oder Gartenhäuschen/Garage gelagert werden.

Finanziert wurde die Investition unter anderem aus Vereinsmitteln. Den größeren Teil förderte die Stiftung der örtlichen Landessparkasse zu Oldenburg (LzO-Stiftung), deren Stiftungszweck diese und weitere Investitionsfelder umfasst. Antragstellung, Zuschlag und die Bereitstellung der Mittel, waren unkompliziert und unbürokratisch. So dass innerhalb kürzester Zeit eine weitreichende und integrierte Lösung in enger Abstimmung von Stadt, Verein und Unterstützern gefunden werden konnte.

Die Erleichterung ist ebenso groß wie die Vorfreude auf die kommende Außensaison. Denn auch, wenn wir in den Wintermonaten durch die Nutzung einer Halle ebenfalls von den beschriebenen Allianzen profitieren: ohne Lösung für die entstandene Lücke, wäre es auch hier am Ort schwierig gewesen die Begeisterung für den Sport ganz ohne geeignete Spielort aufrecht zu erhalten. Der Dank gilt den genannten Beteiligten.

Pressemitteilung der Stadt zum Beschluss und Neugestaltung des Areals

Hier geht´s zur LzO-Stiftung