In Bordeaux hat es geregnet und den ganzen langen Weg nach Paris auch. Jetzt regnet es auch hier. Nicht so heftig. Mehr so ein nieseliger, durchdringender Regen. Keine Einladung am Samstagmorgen mit dem Rad in das nahe gelegene Zentrum zu fahren. In den Alpen hat es es geschneit, haben wir gerade gelesen. Es ist August. Ich erinnere mich: ich wollte nicht nach Paris damals vor über zwanzig Jahren. Ich war mit dem Rad in Holland unterwegs und habe mich damals für Prag entschieden. Immer zog es mich eher gen Osten. Aber ich wollte auch nie ins Disneyland. Und da war ich jetzt auch. Und selbst die Achterbahnfahrten habe ich geliebt.
Regen – immer wieder
Es plätschert unablässig auf die Windschutzscheibe. Auf der Fahrt von Bordeaux nach Paris war es zwischenzeitlich unwetterartig. Mit Hagel und Unmengen von Wasser auf der Fahrbahn. Eigentlich wollten wir noch an der Westküste bleiben, aber es war ungemütlich und kalt. So gesehen hatten wir Glück, dass es an dem Abend und am nächsten Tag in Paris fast komplett trocken blieb. Bin dann noch mit dem Rad an der Marne entlang bis an den Rand des Zentrum geradelt. Es wurde langsam dunkel und auch wenn ich nicht nach Paris wollte, euphoriesierte mich die Nähe des Place de la Bastille, des Zentrums und des Eiffelturms. Alles war zum Greifen nahe. Ich war ewig nicht in Paris. Und auch vor über zwanzig Jahren zog mich wenig hierher. Damals, als ich wochenlang mit dem Rad unterwegs war. Jetzt wäre ich gerne in die Stadt gefahren. Der Campingplatz lag unmittelbar an der Stadtgrenze. Ich kam an die Seine, an den engeren Stadtring, aber es begann wieder zu regnen und so machte ich mich auf den Rückweg. Entschlossen, zwei Tage später am Samstag eine gemeinsame Radtour ins Zentrum zu unternehmen.
Disneyland
Es ist schon merkwürdig, was ich in diesen Tagen alles so gemacht habe, was ich eigentlich sonst nicht machen wollte. Frankreich, Paris – der Besuch von Disneyland gehört dazu und dort das Fahren mit verschiedenen Achterbahnen. Meine Freundin war Treiber für beides. Und ich gebe zu: es hat mir gefallen. Alles. Sogar Achterbahn fahren, aber auch der ganze Park. Ich hatte nichts erwartet und wurde positiv überrascht. Ich fand es wirklich abwechslungsreich. Und vielleicht war es so, dass das Maß an innerem Widerstand und äußerer Anforderung genau das richtige war, um einmal mehr Neues kennen zu lernen. Wie gesagt: wir hatten Glück, das Wetter war stabil. Es war nicht heiß und den ganzen Tag über trocken. Das änderte sich über Nacht.
Viertausend Kilometer
Wir sind durch Europa gereist. Bis nach Spanien und wieder zurück. Wir haben uns treiben lassen, hatten Pläne und haben sie verworfen. Mehr als Viertausend Kilometer liegen hinter uns, wenn wir zu Hause ankommen. Wir waren in Köln, bei Lyon, in Perpignan, Barcelona, Andorra, Arcachan, Bordeaux und Paris. Das Wetter macht uns keinen Strich durch die Rechnung, es ist einfach eine von vielen Rahmenbedingungen. Aber die Radtour am Samstagmorgen nach Paris fällt deswegen eben regelrecht ins Wasser. Wir packen unsere Sachen und steigen in unseren Bus. Und alles ist gut. Wir haben uns treiben lassen und jetzt lassen wir uns nach Hause treiben. Eigentlich tauchen wir eher…
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