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Blogbeiträge

Einen Raum schaffen

Im Rahmen aktueller Projektarbeit führen wir in einer Modellregion eine Reihe von Interviews mit unterschiedlichen Ansprechpartnern durch. Das alleine ist schon sehr spannend und entspricht im Kern meinem persönlich favorisierten Vorgehen, nämlich unmittelbar mit Menschen in Kontakt zu treten und nicht abstrakt Fragestellungen zu bearbeiten. Während ich im vergangenen Jahr vor allen Dingen versucht habe, gut lesbare Geschichten aus solchen Gesprächen zu fertigen, um einen ersten Eindruck von den Einwohnern der Modellregion zu bekommen, stand zwischenzeitlich die Aufbereitung als Content für eine entsprechende Webseite im Vordergrund. Jetzt jedoch wollen die Ergebnisse aus strukturierten, teils bis zu zwei Stunden umfassenden Gesprächen dokumentiert werden. Unterredungen deren Vitalität und Inhalt schon bald nach dem Treffen in einem digitalen Dokument „begraben“ und dessen Auswertung nur anhand von strukturierten Zusammenstellungen sinnvoll schien.

Und doch sind wir anders vorgegangen und haben die leblosen und nicht „greifbaren“ Ergebnisse an den Wänden eines Raumes angeheftet und so haptisch und räumlich erlebbar gemacht. Wie eine dreidimensionale Matrix kann man sich jetzt hier die Statements der einzelnen Ansprechpartner zugänglich machen. Und fast magisch scheinen diese sich wieder zu wahrnehmbaren Persönlichkeiten mit Wertvorstellungen und Bedürfnissen zusammen zu setzen. Das unbelebte Ergebnismaterial wird so ganz anders bewert- und auswertbar. Es kommt mir ein bisschen vor wie eine Art „Impact-Technik“ und auch die Assoziation zu einer Art von „Aufstellung“ ist für mich nachvollziehbar. Auf jeden Fall passiert beim lesen und erleben des Raumes mehr als die nüchterne Aufnahme von Informationen. Und von diesem Punkt ausgehend wollen wir jetzt die weitere Segmentierung und Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen strukturieren. Ich lerne gerade, neu zu denken und zu handeln.

 

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