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Mit dem Ampler E-Bike weißt Du woran Du bist

Ich gebe zu, ich habe mich nicht so richtig an die Sache heran getraut. Nach dem ganzen Hin und Her mit der Lieferung meines E-Bikes, stand noch der Tausch des klassischen Kettenantriebs gegen den smarten Riemenantrieb an. Der wurde damals nachgeliefert und lag seither in Einzelteilen in meinem Arbeitszimmer. Es brauchte erst einen Plattfuß, damit ich mich mit der Mimik des elektrisch angetriebenen Hinterrades beschäftigen mochte. Und ich muss sagen: die Zurückhaltung war auch rückblickend nachvollziehbar, aber unnötig. Und nach erfolgreicher Reparatur inklusive Tausch des Antriebs, habe ich ein viel besseres Gespür für mein neues Bike. Und bin einmal mehr von der Qualität und vor allem der technischen Umsetzung des Ampler E-Bike überzeugt.

Respekt vor E-Bike Reparatur

Ich war nie derjenige, der ohne Weiteres die Dinge auseinander genommen hat, ohne eine Chance darauf sie wieder richtig zusammen zu setzen. Und die meisten, die diesen als „Forschergeist“ umschriebenen Umgang mit Technik haben, geben meist kleinlaut zu, dass bei ihren Forschungsvorhaben am Ende nicht nur einige Schrauben fehlten, sondern gerade bei den ersten Versuchen gar keine Funktionsfähigkeit wieder herzustellen war. Na ja, dann lief der Fernseher von Opa halt nicht. Das sollte mir bei meinem E-Bike und dem Versuch den Riemenantrieb einzubauen, nicht passieren. Und weil mir diese zupackende Art manchmal fehlt brauchte es erst einen konkreten Anlass, um die Aufgabe in Angriff zu nehmen. Ich hatte einen Plattfuß.

Ampler E-Bike am Ausfallende: die Schraube im Bild unterhalb der Achse muss gelöst werden, um den Rahmen zu öffnen und den Riemenantrieb einzfädeln. Beim Ritzel muss man wissen, welche Ausrichtung die richtige ist. Mit Kraft allein war die Achse hier nicht in Position zu bringen.

Ampler E-Bike Besonderheiten

Einen 18 Millimeter Schraubenschlüssel hatte ich bereits besorgt, um die Achsmuttern zu lösen. Ein irgendwie ungewöhnliches Maß – hatte ich vorher am Rad nie gebraucht. Der eigentliche Defekt war schnell behoben. Doch an Flicken war nicht zu denken und die tiefen Felgen machten den Kauf eines neuen Schlauches mit extra langem Ventil erforderlich. Aber das Hinterrad war ja nun schon einmal ausgebaut und damit der Weg bereitet, sich mit dem Riemen auseinander zu setzen. Dafür musste der Rahmen am Ausfallende auseinander geschraubt werden. Das war noch gewöhnungsbedürftiger als der Einsatz eines 18ner Schlüssels. Doch auch das lief einwandfrei. Ich denke aber man muss aufgrund der vorhandenen Spannung im Rahmen und der kurzen Schraube darauf achten, das keine Verkanten stattfindet, und man die Verschraubung nicht beschädigt.

Support statt Gewalt

Im Grunde ging es jetzt nur noch darum, das hintere sowie das vordere Ritzel auszutauschen. Am Hinterrad mit einem handelsüblichen Abzieher, so wie man ihn auch für Kettenschaltungskassetten  benutzt. Vorne einfach die Verschraubung mit einem Ismus lösen. Gut ist, wenn man weiß (oder auf einem Foto nachvollziehen kann), wie das gekröpfte Ratzel hinten ausgerichtet werden muss. Und wenn man danach nicht vor lauter Ungeduld mit Gewalt versucht, das Hinterrad in Position zu bringen. Der Riemen muss nämlich vorne und hinten aufliegen, da dieser durch die Ritzel insgesamt stabil geführt wird. Die Spannung war in meinem Fall so groß, dass Kraft und Trickreichtum nicht ausreichend waren. Zumal man ja ziemlich viele Zwangspunkte hat: neben der Achsaufnahme auch noch die Scheibenbremse und keinen echten Stützpunkt oder Hebel, um den Riemen zum Nachgeben zu bewegen. Pause einlegen, nachfragen.

Die Schrauben auf der Unterseite des Tretlagers am Ampler E-Bike musste man nur leicht lösen, damit das Hinterrad an Ort und Stelle rutschte. Gut zu sehen: die ecxentrische Lagerung der Tretlagereinheit, mit der ein Spannen des Riemens (oder auch der Kette) bei gelösten Schrauben möglich ist.

Einfache Lösung und Handhabung

Die Antwort des Herstellers ließ nicht lange auf sich warten. Ich sollte erneut am Rahmen schrauben. Und zwar lässt sich das Teil auch unterhalb des Tretlagers öffnen. Wiederum sehr gewöhnungsbedürftig, aber es funktioniert. Und schon während ich die großformatigen Imbusschrauben löste, rutschte die Achse in die gewünschte Position. Super! Ausrichten braucht man dann nichts mehr. Auch der Riemen sitzt so automatisch in der richtigen Flucht, weil die Ausfallenden nach unten geöffnet sind. Und nachdem ich die Schrauben wieder angezogen hatte, merkte ich auch etwas von der exzentrischen Ausprägung der Tretlagereinheit: der Riemen war jetzt zunächst zu lose. Doch nach erneutem Lösen der Schrauben, war es möglich das komplett Innenlager so zu verdrehen, dass die Spannung des Antriebs ohne weiteres per Hand zu erhöhen und letztlich zu optimieren war.

Fazit: das ist mein E-Bike

Wie immer, wenn etwas gelingt und von Erfolg gekrönt wird, findet man es im Rückblick gar nicht so schlimm und kann die eigene Zurückhaltung kaum nachvollziehen. Wie gesagt: ich habe gelernt, den eigenen Respekt vor der Aufgabe anzuerkennen und würde immer wieder vorsichtig vorgehen. Beim Ampler Rad führte die anstehende Reparatur und der Einbau des Riemens dazu, dass ich nicht nur Hemmungen überwunden, sondern auch die Gesamtkonstruktion viel besser kennen gelernt habe. Das ist immer ein gutes Gefühl. Und die qualitativ hochwertige Verarbeitung, sowie die pfiffigen Lösungen haben darüber hinaus dieses positive Gefühl verstärkt.

Das Ampler E-Bike ist „mein“ Bike – solide verarbeitet und ein echter Hingucker.

17 Kommentare

  • Ingolf Fröhlich
    29. September 2017 at 17:46

    Gut, dass es hier mal einen deutschen Bericht gibt. Danke dafür, und ein paar Fragen dazu. Erste Frage: Kann man beim Support auch deutsch nachfragen, oder ist die „Amtssprache“ hier nur englisch? Ich hab nämlich ein Problem mit meinem Motor, der muss wahrscheinlich getauscht werden. Zweite Frage: Wie konntest du das Hinterrad ausbauen, der Motor hängt doch an der Verkabelung? Kann man die irgendwo lösen? Vielen Dank schon mal im Voraus für die Antworten.
    Ingolf

  • Guido S.
    29. September 2017 at 21:14

    Gute Arbeit ?
    könntest du noch ein wenig detaillierter den Ausbau des Hinterrades beschreiben?
    Im Falle eines „Plattens“ muß ja das Hinterrad ausgebaut werden.
    Ist ansonsten ein normaler Schlauch verbaut , bzw. wie lang sollte der Ventilschaft sein.
    Bei meinen anderen Rädern dauert ein Ausbau nur Sekunden. Diese Zeit werde ich beim AMPLER wohl nicht erreichen.
    Gruß

  • franky
    1. Oktober 2017 at 23:10

    Hi, ich denke auf Deutsch wird es schwierig. Motorprobleme klingt nicht gut… Ich musste auch ein paar Begriffe nachschlagen, um heraus zu finden, was auf Englisch gemeint und wo zu finden ist. Das mit dem Kabel hat sich mir auch erst später erschlossen. Das war auch der Grund für meine Zurückhaltung. Der Stecker ist nicht unmittelbar an der Achse (da kommt nur das Kabel raus), sondern unterhalb des linken Hinterbaurohres…Good Luck! Franky

  • franky
    1. Oktober 2017 at 23:16

    Hi Guido, Danke für Deine Nachricht. Das ist genau genommen nicht schwer: Du löst links die Abdeckung auf der Achse mit einem Imbus und das Kabel unterhalb des linken Hinterbaurohres (da ist ein Stecker. Motor schön aus lassen, versteht sich aber von selbst). Dann werden beide Achsmuttern gelöst (18 mm) und das Hinterrad kann nach unten heraus geführt werden. Aus der Scheibenbremse geht das dann ja auch so raus – aber hier sollte man (wie bei Scheibenbremsen üblich) für den Zeitraum der Reparatur etwas zwischen die Bremsbeläge stecken. Fertig! Sollte auch nur wenige Sekunden in Anspruch nehmen.
    Der Schlauch hat das längste Ventil, das ich je gesehen habe. Aber die Felgen sind ja auch extrem tief…LG Franky

  • Guido Schley
    3. Oktober 2017 at 19:03

    Vielen Dank Franky,
    habe es mir noch mal genau angesehen. Theoretisch hab ich es begriffen. Mal sehen wann ich es in der Praxis umsetzen muß.
    Bei der Motorunterstützung bemerke ich manchmal ein leichtes Rattern. Das tritt dann beim langsamen Beschleunigen auf. Da ich mir unsicher bin, ob dieses Verhalten normal ist, habe ich Kontakt mit dem Support aufgenommen. Man bot mir an einen Ingenieur (Hannes) vorbeizuschicken. Ich wohne in der Nähe von Berlin. Bei einem Fehler würde er mir den Motor direkt austauschen.
    Diese Vorgehensweise finde ich ja sowas von Klasse?.
    Das nenne ich echten Service!!!
    Gruß Guido

  • franky
    3. Oktober 2017 at 20:13

    Na, das nenne ich Support 😀 Und das Du dann dabei so ganz nebenbei einen der Begründer von Ampler kennen lernen würdest, ist ja auch nicht schlecht. Aber sicher nicht der Regelfall. Liebe Grüße nach Berlin!

  • Florian
    4. Oktober 2017 at 20:52

    Hallo, lohnt es sich das Fahrrad mit Riemenantrieb zu nehmen oder reicht Kette aus?
    Wie sind die Unterschiede beim fahren ?

  • franky
    4. Oktober 2017 at 21:16

    Hi Florian, „lohnen“ ist so eine Frage für sich. Ich sag mal so: ich hatte das Rad mit Kette bestellt und dann ein falsches Bike mit Riemen bekommen. Einmal ausprobiert, wollte ich nichts anderes mehr haben und habe dann für mein „richtiges“ Rad den Riemen nachbestellt. Habe das die Tage mit einem anderen Ampler-Fahrer diskutiert: der Riemen zeichnet sich ganz einfach durch eine immense Laufruhe aus. Und damit meine ich nicht nur Geräusche (Kette mach immer irgendwie ein Geräusch), sondern auch das rein mechanische Gefühl. Am Anfang weisen Kette und Riemen vom Widerstand her, keine Unterschiede auf. Doch schon nach wenigen hundert Kilometern lässt die Kette ggü. den Riemen für mich spürbar nach. Ob sich aber deswegen der Mehrpreis lohnt, muss jeder für sich beurteilen. Hilfreich die Einschätzung? Gruß Frank

  • Florian
    5. Oktober 2017 at 20:44

    Danke, ja war hilfreich, kenne deine anderen Beiträge sehr gut geschrieben.Wenn ich es bestelle dann wohl mit dem Riemen. Wegen dem einen Gang bin ich mir noch nicht ganz sicher. Für die Stadt und mit der Motor Unterstützung, aber wahrscheinlich genau richtig?!

  • franky
    6. Oktober 2017 at 10:32

    Jepp. Und vor allen Dingen schön schnörkellos und unkompliziert. Danke für das tolle Feedback…

  • Serge
    8. Oktober 2017 at 9:51

    Hi Franky
    Vielen Dank für den interessanten Beitrag.
    Habe selbst ein Hawk mit Riemen und musste kürzlich den Reifen des Hinterrades wechseln. Dein Kommentar mit der Reparaturanleitung liest sich wie eine übersetzte Version des Ampler Support 😉
    Grüße aus der Schweiz

  • franky
    8. Oktober 2017 at 15:44

    Hi Serge, Danke für die Rückmeldung. Der Vorgang ist ja unabhängig von der Sprache auch immer derselbe 😉 Trotzdem hatte ich doch gehörigen Respekt und den Stecker habe ich z.B. eher zufällig gefunden…LG Frank

  • Joel Lima
    20. Dezember 2017 at 10:36

    Sehr interessanter Beitrag!
    Da ich mein E-Bike von meiner Firma über Mein-Dienstrad geleast bekomme, habe ich den Luxus, dass das Rad regelmäßig gewartet wird und ich es bei technischen Problem jederzeit zur Reperatur bringen kann.
    Dennoch finde ich es wichtig zu wissen wie man Notfall selbst beispielsweise das Hinterrad abmontiert. Danke für die ausführlich Anleitung!
    Viele Grüße

  • franky
    22. Dezember 2017 at 23:41

    Oh, ja Danke für die Rückmeldung. Wundert mich ein bisschen, dass ein Leasing-Anbieter das Hawk im Programm hat…

  • Colin Garnsey
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