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Buchprojekt

Life Cycle Buchprojekt – wie fange ich an?

Zeitenwende: warum ein Buchprojekt und warum jetzt. Wie sehen die ersten Schritte aus. Und was soll daraus werden, was erwarte ich von einem Buchprojekt? Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass es wichtig ist anzufangen und so früh wie möglich seinen Gedanke zu teilen. Wer weiß, vielleicht wird jemand auf dein Projekt aufmerksam und gibt Dir den entscheidenden Hinweis. Oder Du schiebst so etwas wie ein Buchprojekt vor Dir her und irgendwann ärgerst Du Dich und denkst: hätte ich damals nur angefangen, als mein Kopf voller Ideen war und ich voll motiviert. Und dann ist es am Ende beim Konjunktiv geblieben und das Buch wird nie geschrieben. Ganz ehrlich: das scheitere ich liebe krachend, als das ich mich später ärgere.

Buchprojekt starten

Gleich nachdem ich die erste Idee hatte, habe ich Teile und Zusammenhänge aufgeschrieben. Alles – auch meine Ideen – sind noch zusammenhanglos und doch will ich keinen Gedanken verlieren. Vielleicht ist er später wichtig. Auf der Liste stehen auch eine Menge Menschen, die mir spontan eingefallen sind. Autoren, deren Bücher entweder zur Thematik passen, oder die schon sehr viel Erfahrungen haben. Aber auch Aktive – „Aktivisten“ – aus den Bereichen Verkehrswende und Radverkehrspolitik und mit denen ich jetzt spreche. Ich hatte ein super angenehmes Gespräch mit einem promovierten Philosophen, der nach meinem Facebookpost durch eine Freundin auf meine Idee aufmerksam wurde. Und an einen echten Lektor und jemand der mich coachen kann, hatte ich bis dahin gar nicht gedacht. Meine favorisierte Übersetzerin machte verschiedene Vorschläge, was ich statt eines Buches machen könnte – zum Beispiel einen Podcast. Auch diese Abstimmungen sind wichtig: ich will keinen Podcast machen und auch keinen Film. Ich glaube, dass es Sinn macht ein Buch zu schreiben. Auch wenn ich damit kein Geld verdiene, wie verschiedene Autoren als erstes anmerken. Witzigerweise war mir das irgendwie klar. Und die Klarheit in den Gesprächen hilft sich dem Buchprojekt als Ganzes bewusst zu werden.

Wie fange ich an?

Einfach loslegen, ist wie immer die Devise. Ebenso wie beim Bloggen vor ein paar Jahren, geht es darum ins Tun zu kommen. Auch wenn man vielleicht einen Riesenrespekt davor hat und gar nicht so richtig weiß, wo man anfangen soll. Der große Vorteil beim Blog, der mich förmlich auch in das Format hinein gesogen hat, ist die Unmittelbarkeit. Man kann schnell und unkompliziert schreiben und das Erlebte oder Neues verarbeiten. Das macht sehr viel Spaß und ist, wenn man erst einmal die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen hat, sehr schnell umsetzbar und man bekommt mit ein bisschen Glück von Anfang an Feedback zu dem was man da so produziert.

Beim Schreiben für ein Buchprojekt ist das anders, habe ich sehr schnell gemerkt. Das mag daran liegen, dass ich noch nie ein Buch geschrieben habe. Und daran, dass ich vor der Aufgabe, der Möglichkeit des Scheiterns und auch vor möglicher Kritik Angst habe. Und dann soll das ja auch objektiv richtig sein, gut recherchiert und ausgewogen. Darf ich beim Schreiben eines Buches auch eine sehr persönliche Perspektive einnehmen? Sollte ich das vielleicht sogar so machen und manche Dinge dann auch aus meiner ganz persönlichen Sicht und Erinnerung schildern. Die Welt ist kompliziert und wenn man versucht etwas schwer greifbares zu entschlüsseln, wird es nicht eben leichter. 

Life Cycle – warum gerade jetzt

Die Straßen sind leer, Flieger bleiben am Boden, in Berlin ebenso wie in Bogota werden Fahrspuren umgewidmet und zu geschützten Radspuren gemacht. Damit die Menschen sich in der durch die Pandemie ausgelösten Krise bewegen können, ohne sich zu nahe kommen zu müssen. New York City gleicht einer Geisterstadt und auch hier werden Straßen gesperrt, um Menschen Bewegung zu ermöglichen. Das alles war vor wenigen Wochen undenkbar. Da waren Videokonferenzen und Remote-Arbeit noch „New Work“ und nicht Alltag. Nicht Wenige fragen sich, wie es nach der Krise weiter geht. Wird es einen Nachholeffekt geben und dann noch mehr Flug- und Autoverkehr. Oder wird die kollektive Erfahrung auch im Kontext der 2019 neu aufgeflammten Klimadebatte ein Umdenken einleiten? So wie es unter anderem die Ölpreiskrise Anfang der 70iger Jahre zusammen mit anderen Faktoren in den Niederlanden tat. Wird mit Greta Thunberg das gelingen, was fast 30 Jahre zuvor bereits die junge kanadische Aktivistin Severn Cullis-Suzuki forderte? Ein Umdenken in der Klimapolitik. Damals auf der Weltklimakonferenz in Rio als auch die Lokale Agenda 21 aus der Taufe gehoben wurde. 20 Jahre nach der Veröffentlichung des Club of Rome zum Ende des Wachstums. 1972 war das Jahr in dem ich geboren wurde. 

Ich frage mich schon lange, wann der Mensch als Maßstab für Städte und Planungen abhanden gekommen ist. Ich habe viel gelernt über Beteiligung, Veränderung und Mensch zentrierte Entwicklung. Und das Fahrrad begeistert mich mit all der integrativen Kraft über die es verfügt. Und es wird Zeit genau diesem Aspekt des Radfahrens auf den Grund zu gehen. Mit einem Buch.